Monat: April 2017

Ein Champions-League-Sieger für die HF

Sven Liesegang wird neuer Trainer der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Paukenschlag bei den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt: Neuer Trainer des Oberligisten wird im Sommer Sven Liesegang, Champions-League-Sieger (2002), EHF-Pokalsieger (1999, 2001), deutscher Meister (1991, 2001) und Pokalsieger (1990, 1996) als Spieler mit dem SC Magdeburg.

Der 47-Jährige, zuletzt in der Oberliga Ostsee-Spree Coach des Berliner Klubs SG OSC Schöneberg-Friedenau, löst Tristan Staat ab. Der Magdeburger Staat, mit 27 Jahren der mit Abstand jüngste Trainer der Oberliga Niedersachsen, verlässt die HF nach zwei Spielzeiten und konzentriert sich künftig auf die Beendigung seines Studiums (Bachelor in Wirtschaft und Deutsch) und auf den Trainerjob bei der A-Jugend des BSV 93 Magdeburg.

Helmstedts sportlicher Leiter Gunnar Mollenhauer hat dem ebenfalls in Magdeburg lebenden Liesegang das neue Engagement in Helmstedt in den vergangenen Wochen so richtig schmackhaft gemacht. Beide kennen sich aus gemeinsamen Aktiven-Zeiten beim SC Magdeburg und als Trainer bei Eintracht Glinde. „Ich bin heilfroh, dass wir nach der professionellen Arbeit von Tristan Staat nun einen Trainer gewinnen konnten, der auch eine gewisse Erfahrung mit einbringt“, sagt Mollenhauer.

Liesegang zieht seine Erfahrung unter anderem aus 293 Spielen in der Bundesliga, in denen er 591 Tore erzielte. Fast alle Spiele absolvierte er für den SCM, ehe es ihn im letzten Jahr seiner Bundesliga-Laufbahn 2002 für eine Saison zu Frisch Auf Göppingen zog. 2003 wechselte er zum SV Anhalt Bernburg, bis 2008 war er schließlich Spielertrainer des Regionalligisten SV Eintracht Glinde.

Im selben Jahr kehrte er als Nachwuchskoordinator zum SCM zurück, in der Rückserie der Saison 2009/2010 sprang er gar als Trainer des Bundesligateams ein. Es folgte im Sommer der erneute Wechsel nach Bernburg, dieses Mal als Trainer des Drittligisten.

Einen anderen Drittligisten, Dessau-Roßlauer HV, trainierte Liesegang von Sommer 2013 bis Februar 2014. Im August 2014 übernahm er den Mitteldeutschen Oberligisten HC Einheit Plauen, wurde mit den Sachsen Vizemeister und stieg mit dem Team eine Saison später in die Sachsenliga ab. Dem halbjährigen Intermezzo in Berlin folgt nun Liesegangs Wechsel nach Helmstedt.

Seine neue Mannschaft beobachtete Liesegang erstmals am vergangenen Sonntag im Spiel bei Spitzenreiter Northeimer HC. Tags zuvor hatte er mit dem OSC durch einen 19:18-Sieg gegen Grünheide den Ligaerhalt in der Oberliga Ostsee-Spree klargemacht. „Mir war wichtig, dass wir in Berlin erst die Liga sichern, ehe ich dort den Spielern Bescheid gebe, dass ich den Verein verlassen werde“, sagt Liesegang, der den OSC zur Weihnachtspause mit nur sechs Pluspunkten übernommen hatte.

Liesegang freut sich vor allem auf kürzere Anfahrtswege. „Es ist eine deutlich geringere zeitliche Belastung, nach Helmstedt zu fahren, als mehrmals in der Woche 150 Kilometer nach Berlin und dieselbe Distanz wieder zurück nach Magdeburg zu fahren.“

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 27. April 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 30

HF präsentieren sich als unangenehmer Gegner

Helmstedt verliert 23:27 beim Ligaprimus

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Sie waren knapp dran an einer Überraschung, aber am Ende hat es nicht gereicht. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt verloren am Sonntagabend ihr vorletztes Auswärtsspiel der Oberliga-Saison gegen Spitzenreiter Northeimer HC mit 23:27 (13:10).

Den Gastgebern ist Platz 1 und der damit verbundene Aufstieg in die 3. Liga bei 3 verbleibenden Spielen und 6 Punkten Vorsprung auf Verfolger VfL Hameln sowie dem um 41 Treffer besseren Torverhältnis kaum mehr zu nehmen.

Die personellen Voraussetzungen aus Helmstedter Sicht hatten sich am Morgen des Spieltags deutlich verschlechtert. Kreisläufer Jan Schwaneberg und Rückraumspieler Christoph Frank meldeten sich mit Magen-Darm-Infekten ab. So kam „Oldie“ und Co-Trainer Markus Kopp am Kreis unerwartet zu einem 60-Minuten-Einsatz.

Taktisch und spielerisch gaben die Helmstedter ihren Gastgebern zunächst einige Rätsel auf. Sie verteidigten geschickt und nutzten zudem in der Offensive konsequent die Torchancen. Nach Marius Herdas Treffer zum 11:7 (23.) hatten die Handballfreunde ihren größten Vorsprung des Spiels herausgeworfen.

Der Spitzenreiter zeigte sich jedoch unbeeindruckt. Das zeigte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Vier Minuten und vier Tore später hatte Northeim den 10:13-Pausenrückstand in eine 14:13-Führung gedreht. „Wir haben die ersten Minuten leider komplett verschlafen“, erzählte HF-Trainer Tristan Staat. Die Handballfreunde konterten jedoch und gingen durch Andy Ost ihrerseits wieder mit 17:16 in Führung (39.).

In den folgenden 11 Minuten entschied Northeim das Spiel zu seinen Gunsten. Die HF trafen bis zur 50. Minute das Tor nicht mehr und die Hausherren setzten sich auf 21:17 ab. Vier Zeitstrafen zwischen der 50. und 55. Minute gaben den Helmstedtern den Rest. Staat: „Northeim hat unsere Schwächung extrem clever ausgenutzt.“

Aufstellung und Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Herda 7, Leo, Meyer, Ost 2, Lopez 4, Herrmann 2, Kopp 2, Bruchno, Timplan 5, Bethge 1.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 24. April 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 24

HF reisen gelöst zum Ligaprimus

Helmstedt-Büddenstedt fordert Northeim.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Saison-Endspurt für die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt. Nach zwei spielfreien Wochenenden während der Osterpause bestreitet der Oberligist am Sonntag (17 Uhr) sein viertletztes Pflichtspiel beim unangefochtenen Spitzenreiter Northeimer HC.

Die Gastgeber haben die Chance, bei sechs Punkten Vorsprung auf Verfolger VfL Hameln, mit einem Sieg gegen Helmstedt vorzeitig den Aufstieg in Liga 3 klarzumachen. Selbst wenn Hameln am 27. Spieltag sein Heimspiel gegen Wittingen gewinnt, ist Northeim der Titel aufgrund des um derzeit 55 Treffer besseren Torverhältnisses kaum noch zu nehmen.

Die Helmstedter reisen nach stressigen Wochen seit Jahresbeginn und dem ständigen Kampf um den Erhalt des Nichtabstiegsplatzes gelöst nach Northeim. 12:2 Punkte sammelte das Team von Trainer Tristan Staat seit dem 11. Februar ein. Vor allem im heimischen Julianum beeindruckten die HF seit Jahresbeginn mit enormer Konstanz. Sie gewannen jedes ihrer sieben Heimspiele. Die letzte Pleite vor eigenem Publikum kassierten die Helmstedter am 3. Dezember 2016 – es war das Hinspiel gegen Northeim (17:28).

Die Konkurrenz im Tabellenkeller konnte mit dem Zwischenspurt der HF in der zweiten Saisonhälfte nicht Schritt halten. Acht Punkte sind noch zu verteilen, acht Punkte beträgt der Vorsprung der Helmstedter auf den ersten Abstiegsplatz, den derzeit die SG Börde Handball belegt. Sieben Zähler groß ist das Polster der HF auf den Viertletzten, den VfL Wittingen.

Ähnlich deutlich wie im ersten Vergleich mit Northeim wollen die Helmstedter dieses Mal nicht unter die Räder geraten. Zumindest die personellen Voraussetzungen sind laut Staat günstig: „Wir fahren mit vollzähliger Kapelle nach Northeim. Das ist für uns an einem Sonntag sehr ungewöhnlich.“

Ihre Motivation für die verbleibenden Partien ziehen die Helmstedter daraus, dass sie einen einstelligen Tabellenplatz ins Visier nehmen. „Ziel ist erst mal, die Heimspiele erfolgreich zu gestalten. Dann können wir noch von der Variablen plus X sprechen“, so Staat. Dem Gastspiel in Northeim folgen die Partien gegen den Tabellenzweiten Hameln (29. April), beim MTV Großenheidorn (6. Mai) und zum Abschluss am 13. Mai gegen die HSG Nienburg.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 20. April 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 27

Fünf gute Minuten reichen, Staat kritisiert

Helmstedt bezwingt Soltau mit 40:33.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Pflichtaufgabe erfüllt. Nicht mehr, nicht weniger. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt besiegten den Vorletzten der Oberliga, MTV Soltau, nach Startschwierigkeiten mit 40:33 (18:20).

HF-Trainer Tristan Staat machte anschließend zwei Dinge, die sonst nicht zu seinen Gepflogenheiten zählen. Zum einen kritisierte er die Schiedsrichter – „die haben das Spiel zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht im Griff gehabt“ -, er kritisierte aber auch seine Spieler, und zwar massiv. „In der Pause hat es in der Kabine richtig gescheppert“, so Staat.

Soll heißen: Helmstedts Trainer richtete lautstarke Weckrufe an seine Jungs, denn die hatten in der ersten Hälfte jegliche Abwehrarbeit verweigert. Dass Torhüter Maximilian Gutzeit bis zu seiner Auswechslung keinen Ball hielt, und dass Steffen Oppenheimer, der ihn ersetzte, bis zur Pause nur einen Soltauer Wurf abwehrte, rundete die mäßige Teamleistung der Helmstedter ab. Soltau führte beim Seitentausch mit 20:18 und erzielte auch nach Wiederbeginn das erste Tor.

Erst allmählich fanden die Gastgeber ins Spiel, ohne jedoch das Ergebnis maßgeblich ändern zu können. Soltau führte bis zum 28:26 (44.). In einer unruhigen Phase mit vielen Zeitstrafen auf beiden Seiten erhielt Marius Herda die rote Karte (38.) – „völlig zurecht“, so Staat. Der HF-Spielmacher hatte einen Gästespieler beim Tempogegenstoß regelwidrig gestoppt.

Christian Lopez übernahm Herdas Position im mittleren Rückraum und führte die Helmstedter nach und nach heran. Andy Ost glich aus (29:29, 49.), Lopez traf eine Minute später zur ersten Führung (30:29). Vier Minuten und vier weitere Tore später war die Partie beim 34:29 für die Handballfreunde entschieden. „Fünf Minuten starke Abwehrarbeit und konsequente Chancenverwertung haben gereicht“, stellte Staat nüchtern fest.

Obwohl ihm der 40. Treffer gelang – im Handball eine seltene Ausbeute -, kommt Andy Ost um die dafür übliche Kiste Bier für seine Teamkollegen herum. Der Grund: Nils Meyer habe zuvor dreimal „verweigert“, erzählte Trainer Staat. „Deshalb ist er an der Reihe.“

Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Ost 9, Herda 9, Bethge 4, Frank 6, Lopez 7, Schwaneberg 4, Leo, Meyer, Kopp 1.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 3. April 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 35