Oberliga: Helmstedt-Büddenstedt bezwingt Aufstiegsanwärter Soltau
Von Jörg Kleinert
HELMSTEDT. Im Vorbeigehen würden sie den Vorletzten der Handball-Oberliga, HF Helmstedt-Büddenstedt, nicht besiegen können. In der Heimatpresse von Aufstiegsanwärter MTV Soltau war die Schwere der Aufgabe beim zuletzt aufstrebenden Kellerkind Helmstedt im Vorfeld als knifflig eingeordnet worden.
Zu Recht, wie sich auf dem Parkett des Helmstedter Julianums zeigte. Die Hausherren muckten erneut auf, legten eine ihrer besten Saisonleistungen hin und düpierten mit dem 27:23 (10:9)-Sieg erstmals in dieser Spielzeit einen Topfavoriten. „Wir waren von der ersten Minute an emotional wach“, sagte HF-Trainer Gunnar Mollenhauer. „Dieses Spiel hat uns Trainern, den Spielern und unseren Zuschauern viel Spaß gemacht.“
Mollenhauer und sein Co-Trainer Jan Disselhoff mussten nur selten korrigierend eingreifen. Vor allem die Defensivreihe der Helmstedter verdarb den Soltauern gehörig den Spaß am Spiel. Die Gäste mussten sich jede Offensivaktion und jeden Torwurf hart erarbeiten. „Die Soltauer waren merklich angefressen“, so Mollenhauer.
Einziges Manko im Helmstedter Spiel: Auch bei ihnen hakte es im Angriff. Lediglich 5 ihrer 10 Treffer vor der Pause erzielten die Gastgeber aus dem Positionsangriff. „Mit dieser Ausbeute war ich ziemlich unzufrieden“, so der HF-Coach. Die Folge: Trotz zwischenzeitlicher 6:3-Führung schafften es die Helmstedter nicht, den Favoriten abzuschütteln.
Im Gegenteil. Soltau glich sogar aus (8:8) und legte mit zwei schnellen Treffern nach dem Seitentausch zum 11:10 vor. Es sollte die letzte Führung der Gäste bleiben. Denn die Helmstedter antworteten ihrerseits mit drei Toren in Serie zum 13:11. Und wieder schafften es die Hausherren nicht, sich von ihrem Gegner abzusetzen. Wegen mehrerer Zeitstrafen hatte das HF-Team Unterzahl-Situationen zu überstehen. Bis zum 19:19 blieben die Hinausstellungen fast ohne Folgen.
Zwischen der 45. und 50. Minute entschieden die Helmstedter die Partie schließlich. Minutenlang verriegelten sie das eigene Tor regelrecht. Christian Böhms Paraden im Tor bauten die Mannschaft zusätzlich auf. Soltau fand kein Rezept mehr, um die variable Helmstedter Abwehr noch irgendwie in Unruhe zu versetzen. Und weil auch Helmstedts Konter saßen, war die Partie nach 55 Minuten beim 26:20 entschieden.
„Es hätte sogar noch deutlicher zu unseren Gunsten ausgehen können, wenn wir in den letzten Minuten nicht etwas lockergelassen hätten“, so Mollenhauer, der seine Mannschaft im Abstiegskampf auf einem guten Weg sieht. „Wir haben uns das Glück in den vergangenen Wochen erarbeitet. Die Jungs sind jetzt richtig heiß. Wir wissen aber auch, dass es noch den einen oder anderen Rückschlag geben wird.“
Handballfreunde: Böhm, Behne – Gottschalk 3, Bethge 6, Klein 2, Herrmann, Jürges 2, Block, Schnetter, Ost 4, Sommerfeld 6, Witzke, Schöttke.
Quelle: Wolfsburger Nachrichten, Helmstedt – 4. Februar 2013 – Lokalsport Helmstedt – Seite H04