Helmstedt-Büddenstedt erreicht nach 12:17-Pausenrückstand noch ein 31:31 in Nienburg.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Einen nicht unbedingt erwarteten, aber umso verdienteren Punktgewinn feierte Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt bei Vorjahresmeister HSG Nienburg. 31:31 (17:12) hieß es leistungsgerecht nach 60 Minuten, nachdem die Helmstedter zwischenzeitlich bereits mit acht Treffern in Rückstand gelegen hatten.
Nach 20 Minuten hieß es nämlich 13:5 für Nienburg, weil die Helmstedter so gar nicht in Tritt kommen wollten. „Wir haben uns in der Kabine einzig das Ziel gesetzt, wenigstens die zweite Halbzeit zu gewinnen“, sagte Staat. An eine Wende im Spiel dachte zu diesem Zeitpunkt kein Helmstedter mehr so recht. Erst recht nicht, als die Hausherren auch in Halbzeit 2 als Erste trafen.
Vom 18:12 kämpfte sich Helmstedt danach zunächst auf 18:14 heran, ehe die Gäste nach Nienburgs 19. Tor einen regelrechten Lauf bekamen. Mit sechs Toren in Folge drehten die Helmstedter den 14:19-Rückstand in eine 20:19-Führung. War es eine Zaubertaktik oder waren es gar personelle Veränderungen? „Nichts davon“, sagte Staat. „Die personellen Möglichkeiten dazu hatten wir gar nicht.“ Vielmehr arbeiteten sich die Helmstedter an ihrem Gegner ab. Nienburgs Isländer Arnar Gudmundson bekam im rechten Rückraum nun längst nicht mehr so viele Freiheiten gestattet wie noch in Halbzeit 1. „Ihn hatten wir in der ersten Hälfte viel zu passiv gedeckt“, erzählte der Gäste-Trainer.
Einen personellen Rückschlag gab es für die Helmstedter in der 46. Minute. Sascha Timplan sah die rote Karte – wohl für ein Schubsen, so Staat, der die Hinausstellung durch die Unparteiischen als Kann-, aber nicht als Muss-Entscheidung bewertete. Wieder ging in der Folge Nienburg in Führung (25:24), doch die Helmstedter ließen trotz geschrumpfter personeller Möglichkeiten nicht mehr locker. Nienburg legte vor, und die HF glichen bis zum 31:31 in der Schlussminute stets aus.
Zehn Sekunden vor dem Ende startete Nienburg die letzte Torannäherung, 1,9 Sekunden vor dem Ende erhielten die Hausherren noch einen Freiwurf. Helmstedts vielarmiger Block wehrte den letzten Nienburger Wurf aber ab. „Der Rest war Jubel“, sagte Staat. Nach all den Strapazen gönnten sich die Helmstedter auf ihrer Rückfahrt noch einen Stopp in einem amerikanischen Schnellrestaurant. Der Handballfreunde-Coach: „Den hatten wir uns redlich verdient.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer – Praest 4, Herda 6, Ost 9, Lopez 4, Frank 5, Reiske, Timplan 3, Bethge.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 4. April 2016 – Helmstedter Lokalsport – Seite 28