Handball-Oberliga HF Helmstedt müssen erst in der Endphase abreißen lassen.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Sie haben alles versucht, mussten am Ende aber die Überlegenheit des mutmaßlich künftigen Drittligisten anerkennen. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt unterlagen Oberliga-Spitzenreiter HSG Nienburg in eigener Halle mit 24:31 (11:14) und müssen vier Spieltage vor dem Saisonende weiter um den Klassenverbleib bangen.
Im Tabellenkeller liegen die gefährdeten Teams nach Punkten eng beieinander, die Handballfreunde sind mittendrin in diesem Geschehen.
Eines kann nicht wegdiskutiert werden: Den Helmstedtern bleibt das Pech mit personellen Ausfällen treu. Zwar kehrte Roman Bruchno nach abgesessener Rotsperre ins Team zurück und Markus Kopp feierte sein Comeback im HF-Trikot, doch dafür meldeten sich am Spieltag Dennis Wedrich und Christoph Frank mit Magen-Darm-Infekten ab. Schließlich tauchten nur noch die Namen von acht Feldspielern auf dem Spielberichtsbogen auf, die Nienburger dagegen reisten mit voller Kapelle an. 14 Akteure gaben den Gästen alle personellen und taktischen Spielräume.
Das Ungleichgewicht schlug sich indes 40 Minuten lang auf dem Feld überhaupt nicht nieder. Im Gegenteil, denn die HF präsentierten sich spielerisch auf Augenhöhe. Mehr noch: Die Handballfreunde ließen sich nicht schrecken von einem 11:14-Pausenrückstand, sondern warfen nach der Pause kräftemäßig noch einmal alles in die Waagschale. Beim 16:16 glichen sie erstmals aus, das 19:18 bedeutete die erste und einzige Führung der Helmstedter. „Leider sind wir anschließend eingebrochen“, sagte HF-Trainer Sebastian Munter. Es fehlten die Alternativen, um Spielern ein paar Minuten Verschnaufpause auf der Bank zu geben.
Als die Partie für Markus Kopp in der 48. Minute nach der dritten Zeitstrafe vorzeitig endete, bröckelte auch Helmstedts zuvor so standfester Abwehr-Mittelblock, den Kopp mit Bruchno gebildet hatte. Nienburg drehte die Partie und zog über 23:22 unaufhaltsam zum 31:24-Endstand davon.
Und so durften am Ende die Gäste jubeln – nicht nur über ihren eigenen Sieg, sondern auch darüber, dass Verfolger Vorsfelde in Schaumburg Federn ließ und der Vorsprung des Spitzenreiters bei vier verbleibenden Partien auf sieben Punkte anwuchs.
Munter blickte bereits voraus. Seine Mannschaft muss am kommenden Samstag bei Absteiger Himmelsthür ran. Ein Sieg ist dort Pflicht, ansonsten droht den Helmstedtern dasselbe sportliche Schicksal wie ihren Gastgebern – der Gang in die Verbandsliga…
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Böhm – Ost 9, Held 1, Motzko 3, Müller 1, Praest 6, Kopp 1, Bruchno 1, Block 2.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 4. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 26