Helmstedter besiegen SG Börde mit 28:27.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. 5 Sekunden waren noch zu spielen in der Oberliga-Partie zwischen Gastgeber Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt und der SG Börde Handball. Spielstand 27:27, Ballbesitz Helmstedt, Freiwurf. Markus Kopp und Jan Schwaneberg stellten den Block, Torjäger Andy Ost erhielt den Ball, zog aus zehn Metern ab und traf. Binnen Sekunden bildete sich eine jubelnde Spielertraube um den Torschützen. 28:27 (16:12) gewannen die Helmstedter diese Nervenschlacht im Abstiegskampf.
Allerdings gingen nach Osts Wurf die bangen Blicke aller Spieler Richtung Torschiedsrichter. Der Wurf des HF-Torjägers war von der Unterkante der Latte nur ganz knapp hinter die Torlinie geprallt. Gut für die Hausherren, dass der Schiedsrichter dies genauso sah und mit erhobenem Arm den Torerfolg signalisierte. Nicht nur für die Handballfreunde, sondern vor allem für Ost markierte der Siegtreffer das Happy End eines im Grunde verkorksten Nachmittags. Der Rückraumspieler hatte zuvor eine Fahrkarte nach der nächsten produziert, selbst Würfe frei vor dem Gästetor brachte Ost nicht im Tor unter.
Dass er sich dennoch den letzten Wurf des Spiels nahm, spricht für Andy Ost. Seinen Trainer Tristan Staat verwunderte diese Selbstverständlichkeit seines Torjägers nicht. „Andy kennt es nicht anders aus den vergangenen Jahren. Wenn es galt, in engen Phasen Verantwortung zu übernehmen, dann war er zur Stelle.“
Dass es eine so knifflige Aufgabe für die Helmstedter wird, deutete sich früh an. Die SG Börde, als Drittletzter gehörig unter Erfolgsdruck, spielte unerwartet forsch und unbekümmert auf und hatte eine große Effektivität im Torabschluss.
Die Helmstedter dagegen, ohne Marius Herda (Grippe) und Roman Bruchno (private Gründe) angetreten, taten sich schwer, einen Rhythmus zu finden. Einzig Sascha Timplan spielte erfrischend auf und sorgte mit seinen Treffern dafür, dass die HF lange Zeit einen Vorsprung von 3 bis 5 Toren behielten.
In der Schlussphase wirkte sich das Fehlen Herdas und Bruchnos aus. Im Rückraum mangelte es an frischen Kräften, die Fehlerquote der Helmstedter stieg. Bördes Ausgleich (24:24, 52.) läutete die spannenden Schlussminuten ein. Als Bördes Kenny-Lutz Blotor 15 Sekunden vor dem Ende zum 27:27 ausglich, schien das Remis besiegelt. Das letzte Wort hatte dieses Mal jedoch Andy Ost. Staat: „Auch wir dürfen in dieser Saison mal richtig Glück haben.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Bethge 1, Timplan 6, Meyer, Frank 6, Ost 2, Lopez 4, Leo, Kopp 1, Schwaneberg 4, Herrmann 4.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 6. Maerz 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 24