Handball-Oberliga HF Helmstedt-Büddenstedt bezwingen den MTV Soltau mit 31:30.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Vier rote Karten, 61 Tore, Abstiegskampf pur! Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt und ihre Gäste vom MTV Soltau schenkten sich in der Julianum-Sporthalle nichts. Unter dem Strich stand nach der nicht hochklassigen, aber stets spannenden Oberliga-Partie für die Helmstedter ein 31:30 (14:16)-Sieg. Kurios: Der letzte Treffer des Spiels bedeutete gleichzeitig die einzige Führung für die Handballfreunde in Halbzeit 2.
Dass die Hausherren das Parkett überhaupt als Sieger verlassen würden, hatten ihnen nach 48 Minuten wohl nur noch die wenigsten Zuschauer zugetraut. Soltau führte mit 24:19 und schien das Geschehen zu kontrollieren. Die Helmstedter dagegen liefen personell in dieser Phase auf der letzten Rille. Nachdem Roman Bruchno bereits in der 16. Minute die rote Karte gesehen hatte, standen mit Andy Ost, Christoph Frank und Max Held nur noch drei Rückraumspieler zur Verfügung.
Für die Ansprache an die Mannschaft und die taktischen Schachzüge war von diesem Zeitpunkt an Co-Trainer Jan Disselhoff zuständig, weil sich Trainer Sebastian Munter so sehr über die rote Karte gegen Bruchno aufgeregt hatte, dass er ebenfalls die rote Karte sah.
Auch die Gäste hatten unter der kleinlichen Regelauslegung der Unparteiischen zu leiden. Für zwei Soltauer war die Partie nach roten Karten (13./49.) ebenfalls vorzeitig beendet. Zumindest im zweiten Fall war die Karte wegen einer Schiedsrichterbeleidigung gerechtfertigt.
In der von vielen kleinen Fouls und Nickligkeiten geprägten Auseinandersetzung berappelten sich die Helmstedter in der Schlussphase erstaunlicherweise noch einmal. „Meine Spieler haben immer an ihre Siegchance geglaubt. Das muss man ihnen hoch anrechnen“, sagte Munter, der vor Aufregung am Ende die Halle gar ganz verließ. „Ich habe die Ruhe nicht gehabt. Gott sei Dank war das bei Jan Disselhoff anders“, sagte der HF-Trainer.
Disselhoffs taktische Anweisungen und personelle Korrekturen – soweit noch möglich – griffen in der Schlussphase. Helmstedt glich zum 30:30 (59.) aus und legte in der Schlussminute gar Treffer Nummer 31 nach. Der Jubel war grenzenlos. „Uns war klar, dass wir keinen Schönheitspreis gewinnen können“, sagte Munter. „Wichtig sind nur die Punkte, denn es ist Abstiegskampf.“ Und diese Zähler blieben diesmal eben bei den Handballfreunden?
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Böhm – Bethge 3, Block 1, Bruchno 3, Frank 9, Ost 6, Motzko, Held, Kopatsch 2, Hermann 8, Müller.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 9. Maerz 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 28