Die HF gehen gegen Braunschweig unter.
Rekord-Heimniederlage für die HF Helmstedt-Büddenstedt in der Handball-Oberliga: 14:34 (7:13) hieß es nach 60 deprimierenden Minuten gegen den MTV Braunschweig, Spitzenreiter und Top-Anwärter auf den Drittliga-Aufstieg.
Unerwartet kam die Niederlage nicht, einzig die Deutlichkeit überraschte etwas. Das Spiel zeigte den HF aber nochmals den sportlichen Trend auf: Die Mannschaft befindet sich im knallharten Abstiegskampf. Am kommenden Wochenende schaut sie tatenlos zu, wie die Konkurrenz in Tabellenkeller noch eine Möglichkeit bekommt, Punkte zu sammeln.
Der Start ins neue Jahr hat es in sich. Die Helmstedter empfangen die Oberliga-Topteams MTV Vorsfelde (4.) und Sportfreunde Söhre (2.), ehe womöglich über den weiteren Saisonverlauf entscheidende Partien beim Vorletzten TV 87 Stadtoldendorf sowie bei Schlusslicht HSG Plesse-Hardenberg anstehen. „In diesen vier Spielen müssen wir punkten“, blickt HF-Trainer Andreas Wiese voraus. „Um die Klasse zu halten, braucht man mindestens 20 Punkte.“
Die Partie gegen die „Überflieger“ aus Braunschweig begann für die HF mit einer Schrecksekunde: Nach nicht einmal einer Minute Spielzeit waren sie einer weniger. Sascha Timplan sah die rote Karte. Was war passiert? Timplan ging in einer Abwehraktion übermotiviert zu Werke, sein Gegenspieler landete auf dem Rücken. Die Unparteiischen zögerten nicht, zückten Rot. „Es war von Sascha keine Absicht, eher eine missglückte Aktion. Die Karte war aber vertretbar“, ordnete Wiese die Situation ein. Dass auch Roman Bruchno das Ende des Spiels nicht auf dem Hallenparkett erlebte, war nur noch eine Randnotiz. Der Linkshänder kassierte in der 53. Minute seine dritte Zeitstrafe – ebenfalls Rot.
Die sportliche Geschichte dieses Duells, auf das die Bezeichnung Klassenunterschied punktgenau passt, ist schnell erzählt. Wenn es zwischen beiden so etwas wie ein Treffen auf Augenhöhe gab, dann bestenfalls in den Anfangsminuten. Nach Timplans Hinausstellung legte der MTV zwar vor, doch die HF blieben bis zum 4:7 (16.) durch Tim Wiebe in Schlagdistanz. Doch auch die verloren die Hausherren schnell. Je länger die Partie dauerte, desto mehr versteckten sich die Helmstedter. „Wir haben keine Lösungen gefunden“, erzählte Wiese.
Die 5:1-Abwehr der Gäste behagte den Helmstedtern gar nicht. Wenn es doch mal ein Durchkommen gab, „dann haben wir deren Torhüter berühmt geschossen“, so der HF-Trainer. Am Ende gab es kein Halten mehr. Braunschweig zog in Halbzeit 2 ohne Rücksicht auf die schwächelnden Helmstedter davon, präsentierte sich wie eine Meistermannschaft. Wiese erkannte die Klasse des Gegners neidlos an: „In dieser Form hat Braunschweig in der Oberliga nichts zu suchen.“
HF: Baum, Sauer – Rudow, Bruchno 1, Wiebe 2, Bolecke 4, Schlüter 2, Meyer, Stapf, Kolditz, Lopez, Frenkel 3, Timplan, Kopp 2.
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 09.12.2019