HF erkämpfen spätes Remis in Nienburg.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Die Anreise im dichten Schneegestöber war unangenehm, der Spielfilm des Auswärtsspiels der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt bei der HSG Nienburg lieferte indes ein glückliches Ende. Ein von Christoph Frank in letzter Sekunde verwandelter Strafwurf bescherte dem Helmstedter Oberligisten ein 23:23 (10:10)-Remis.
Die HF bejubelten den Punktgewinn an der Weser wie einen Sieg, doch spätestens nach dem Duschen mit etwas Abstand kam laut HF-Trainer Tristan Staat die Erkenntnis: „Für uns war mehr drin.“ Doch 35 Fehlwürfe sowie technische und Regelfehler der Helmstedter verhinderten ein besseres Resultat. „Normalerweise verliert man mit dieser Statistik jedes Spiel“, so Staat.
Taten die Helmstedter aber nicht, weil sie wie schon beim Sieg in der Vorwoche gegen Großenheidorn nach einem Rückstand kühle Köpfe bewahrten. 18:16 (45.) und 22:19 (55.) lagen die ebenfalls nicht gänzlich fehlerfreien Nienburger bereits vorne, als auf Helmstedter Seite plötzlich Torjäger Andy Ost auftaute. Der hatte in den 55 vorangegangenen Minuten ein Dutzend Fahrkarten geworfen, ehe er zum 20:22-Anschluss erstmals traf. Marius Herda, mit 8 Toren treffsicherster Helmstedter, legte das 21:22 nach (57.). Die Spannung stieg, Nienburg wackelte. Ost erzielte gar den Ausgleich (22:22, 59.). Dann waren wieder die Hausherren an der Reihe, sie trafen 30 Sekunden vor dem Ende zum 23:22.
Staat nahm eine Auszeit, nahm Torhüter Steffen Oppenheimer vom Feld und beorderte Co-Trainer Markus Kopp als siebten Feldspieler an den Kreis. Eine Maßnahme, die in allerletzter Sekunde fruchtete. Herdas raffiniertes Zuspiel landete in den Händen von Kopp. Der drehte sich um seinen Gegenspieler und wurde gefoult. Die Spieluhr war in diesem Augenblick abgelaufen, der Strafwurf wurde aber noch ausgeführt. Frank behielt die Nerven, der Rest ging im Helmstedter Jubel unter.
„Wir sind natürlich glücklich, aber auch ein bisschen unglücklich“, sagte HF-Coach Staat. „Unsere Fehlerquote ist einfach zu hoch. Positiv ist aber, dass die Jungs nie die Köpfe in den Sand stecken und gut mit Rückständen umgehen.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Bethge 3, Timplan 1, Meyer, Frank 3, Schwaneberg, Kopp, Lopez 4, Herrmann 2, Ost 2, Herda 8.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 16. Januar 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 23