Landesliga der Männer: HF Helmstedt bezwingen Fallersleben mit 28:27
Von Jörg Kleinert
HELMSTEDT. Ein guter Mittelstürmer im Fußball kann 89 Minuten abtauchen, in letzter Minute netzt er den Ball aber zum entscheidenden Treffer für seine Mannschaft ein. Ähnlich muss sich Jens Neubauer, Torhüter des Landesligisten Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt, beim 28:27 (13:17)-Heimsieg gegen den VfB Fallersleben gefühlt haben.
59 Minuten lang rutschte ihm der ein oder andere „Haltbare“ unter den Armen durch, 30 Sekunden vor dem Ende wehrte er Fallerslebens letzten Torwurf indes bravourös ab und stieg zum umjubelten Matchwinner auf.
Mit einer derartigen Zitterpartie gegen den durch die Abgänge ihrer Solisten Jovicic (MTV Vorsfelde) und Zart (ESV Lok Pirna) geschwächten Fallersleber hatten die Helmstedter wohl kaum gerechnet. Anders lässt sich das Auftreten der Sieben von Trainer Gunnar Mollenhauer kaum erklären.
Während sich die Gäste als Einheit präsentierten, die jeden Quadratmeter der Spielfläche im Julianum beherzt beackerte, blieben die Hausherren von Ballsicherheit bis Abwehrstärke alles schuldig. „Zu langsam, zu leichtsinnig, nicht zupackend, zu weit weg vom Gegner, ängstlich – jeder kann sich aussuchen, wie er unsere Leistung vor der Pause beschreiben will. Alles würde treffen“, sagte Mollenhauer.
Die Pausenansprache des Trainers muss deutlich engagierter gewesen sein als die Leistung der Spieler in Hälfte 1. Wie verwandelt kamen die Handballfreunde aufs Parkett zurück und zeigten sofort jene Tugenden, die noch immer Voraussetzungen für ein erfolgreiches Spiel sind: Mit beherztem Körpereinsatz verdarben sie den Fallerslebern die Lust am Spiel, holten ihrerseits Tor um Tor auf, glichen beim 19:19 erstmals aus und legten zwei weitere Treffer zum 21:19 vor. „Wir hatten die Chancen, noch weiter wegzuziehen, doch individuelle Fehler und fragwürdige Schiedsrichterpfiffe haben uns ausgebremst“, erzählte Mollenhauer.
Kurz vor dem Ende war beim 27:27 wieder alles offen. Zum Glück für die Handballfreunde hatte Eric Hansen in der Schlussminute noch eine gute Idee und nagelte den Ball kompromisslos zum 28:27-Siegtreffer für seine Mannschaft in die Maschen. Den Rest erledigte Neubauer. Dem ersehnten Schlusspfiff folgte erleichtertes Durchatmen. Helmstedt bleibt Spitzenreiter Moringen knapp auf den Fersen.
Handballfreunde: Bunk, Neubauer – Disselhoff 1, Hansen 5, Dörr, Gottschalk 5, Sommerfeld 7, Bethge 8, Eppers, Herrmann 2, Munter.
Quelle: www.newsclick.de