Monat: Dezember 2017

Die HF trotzen den Anfangs-Turbulenzen

Helmstedt-Büddenstedt rangiert zur Winterpause auf einem starken dritten Platz.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Sie haben sich und noch viel mehr ihre Konkurrenz überrascht. Für die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt läuft es im vierten Jahr der Oberliga-Zugehörigkeit besser denn je. Das Team um Spielertrainer Markus Kopp belegt zum Jahreswechsel nach 11 von 26 Saisonspielen mit 16:6 Punkten Platz 3.

350 Tore bedeuten die zweitbeste Ausbeute, nur Spitzenreiter MTV Großenheidorn (367) steht besser da. Im Schnitt erzielten die HF 32 Tore pro Partie. Zum Vergleich: Platz 3 in der Offensiv-Statistik belegen mit jeweils 347 Toren der MTV Vorsfelde und die Drittvertretung des Erstligisten TSV Burgdorf. Allerdings benötigten diese beiden Mannschaften 12 Pflichtspiele für diese Trefferzahl.

Beeindruckend aus Helmstedter Sicht: Die Mannschaft gewann 8 ihrer 11 Spiele und warf dabei immer mindestens 30 Tore. In drei Partien verließen die Helmstedter als Verlierer das Parkett – und blieben jedes Mal unter der 30-Tore-Marke. Niederlagen setzte es für die Helmstedter auswärts gegen die vor ihnen stehenden Teams aus Großenheidorn (29:36) und bei der HSG Schaumburg Nord (22:28). In eigener Halle musste sich das Team nur dem VfL Hameln mit 24:26 beugen.

Die positive Entwicklung der Helmstedter ist umso erstaunlicher, berücksichtigt man die Unruhe im Umfeld zu Beginn der Saison. Mit Ex-Nationalspieler Sven Liesegang hatten die Verantwortlichen der HF um den sportlichen Leiter Gunnar Mollenhauer einen prominenten Trainer-Nachfolger für Tristan Staat verpflichtet. Der 27-jährige Staat wollte sich nach zwei Jahren in der Verantwortung auf sein Studium und auf den Trainerjob bei den A-Junioren des BSV 93 Magdeburg konzentrieren. Drei Tage vor dem ersten Pflichtspiel der HF platzte die Bombe: Liesegang verkündete für alle überraschend seinen sofortigen Rückzug. Der Magdeburger nannte persönliche Gründe für seine Entscheidung. Seit Anfang Dezember ist der 48-Jährige indes wieder im „Geschäft“ – Liesegang übernahm beim HV Rot-Weiß Staßfurt, Schlusslicht der Mitteldeutschen Oberliga.

In einer Hauruck-Aktion disponierten die HF-Verantwortlichen im vergangenen August um. Sie boten Co-Trainer Markus Kopp den Posten als spielender Cheftrainer an. Der routinierte Kreisläufer sagte sofort zu – unter der Bedingung, dass ihm ein starker Assistent zur Seite gestellt wird. Mollenhauer klopfte bei Staat die Bereitschaft zur (Teilzeit)-Rückkehr ab. Der ließ sich aus alter Verbundenheit nicht lange bitten und sagte spontan zu, den Co-Trainer-Posten zu besetzen. Priorität genießt für den 27-Jährigen indes die Arbeit mit den BSV-A-Junioren, mit denen Staat nach vergeblichem Anlauf in der vergangenen Spielzeit im kommenden Frühjahr den Bundesliga-Aufstieg anpeilt.

Kopp nennt Gründe für den unerwarteten Höhenflug: „Wir haben die Abwehr stabilisiert, und im Angriff treffen wir zuverlässig.“ Außerdem stimmen laut HF-Coach Harmonie und Chemie im Team. „Wir haben die Mannschaft vor der Saison ziemlich neu zusammengewürfelt. Erstaunlich, wie gut wir uns schon gefunden haben.“

Das Problem: Die HF absolvieren die Saison mit einem 12-Mann-Kader. „Verletzen darf sich keiner“, sagt Kopp, „sonst wird es eng.“ In der Weihnachtspause werde der Verein deshalb versuchen, personell nachzulegen.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 19. Dezember 2017 – Helmstedter Sport – Seite 30

Schützenfest der HF zum Jahresabschluss

Helmstedter besiegen den MTV Vorsfelde mit 37:27.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Mit einem Paukenschlag verabschiedete sich Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt in die Weihnachtspause. Im Nachbarschaftsduell deklassierten die HF den MTV Vorsfelde mit 37:27 (19:13) regelrecht. Der Lohn: Den Jahreswechsel verbringen die Helmstedter als Tabellendritter – ihre beste Platzierung in vier Jahren Oberliga-Zugehörigkeit.

Beide Trainer waren in der anschließenden Pressekonferenz einigermaßen sprachlos. Während Vorsfeldes Coach Jürgen Thiele angesichts des Auftritts seiner Mannschaft wenig Positives einfiel, fand HF-Spielertrainer Markus Kopp schnell zurück in den Analyse-Modus. „Mit diesem Resultat hätten wir nicht gerechnet“, sagte er in einer ersten Reaktion.

Der Grund: Die personellen Vorzeichen waren seitens der Helmstedter alles andere als günstig. Gordon Müller, Dreh- und Angelpunkt im HF-Spiel, fiel wegen Beschwerden an der Achillesferse aus. Auch Nils Müller musste aus privaten Gründen passen. Auf der Helmstedter Seite des Spielberichtsbogens standen folglich nur acht Feldspieler plus zwei Torhüter – unter ihnen einige Akteure, die sich mit Erkältungen aufs Parkett schleppten.

Umso erstaunlicher war das, was das Helmstedter Rumpf-Aufgebot zwischen der 10. und 50. Minute veranstaltete. Nach hektischer Startphase, in der Gästetorjäger Bert Hartfiel (insgesamt 11 Treffer) sein Team noch einigermaßen in der Spur hielt, übernahmen die Handballfreunde komplett das Kommando. Im Angriff ordnete Marius Herda die Aktionen und ließ seine Mitspieler glänzen. Hinten stellten sich die Gastgeber schnell auf den starken Vorsfelder Rückraum um Hartfiel, Christian Bangemann und Sascha Kühlbauch ein und riegelten das eigene Tor ab.

Eine knifflige Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit überstanden die Helmstedter unbeschadet. Vorsfelde – zu diesem Zeitpunkt 6 Tore im Hintertreffen – nahm Herda mit Sonderbewachung aus dem Spiel. Durch zwei Hartfiel-Strafwürfe kam Vorsfelde auf 15:19 heran (33.). Die HF stellten sich auf die veränderte Situation jedoch schnell ein und erhielten darüber hinaus Unterstützung ihrer Gäste. Die Vorsfelder bremsten sich quasi selbst aus, weil sie die Bälle mehrfach unbedrängt in die Arme der Helmstedter spielten, die auf diese Weise zu einfachen Tempogegenstoßtreffern kamen. Bezeichnend: Sascha Timplan, nach abgesessener Zeitstrafe gerade zurück auf dem Feld, profitierte nach einem abgefangenen Vorsfelder Angriff von einem langen Zuspiel seines Torhüters Steffen Oppenheimer und traf gegen die aufgerückten Gäste zum 24:16 (40.). Beim MTV Vorsfelde gingen die Köpfe immer weiter herunter, zwischenzeitlich wuchs die Helmstedter Führung auf 13 Tore (34:21, 53.) an.

„Es war ein schöner Jahresabschluss“, freute sich Kopp. „Die Halle war voll, die Stimmung super, das Ergebnis passte. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht.“

Aufstellung und Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Shagluf – T. Wiebe 6, H. Wiebe 3, Timplan 4, Lopez 4, Nowak 5, Bruchno 6, Kopp 2, Herda 7.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 11. Dezember 2017 – Helmstedter Sport – Seite 30

Nachbarschaftsduell zum Schluss

Die HF erwarten am Samstag Vorsfelde.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Emotionaler Jahresabschluss für die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt: Der Tabellenvierte empfängt am Samstag (18 Uhr) in der Julianum-Sporthalle den MTV Vorsfelde – ein echtes Nachbarschaftsduell für die HF gemessen an den Distanzen, die sie von allen anderen Gegnern in der Oberliga trennen.

Der Ausgang des Duells zweier Mannschaften, deren Spieler sich aus zahlreichen Aufeinandertreffen in der Vergangenheit bestens kennen, scheint offen. Womöglich stehen die Vorzeichen für die Helmstedter, den aktuellen Tabellenzweiten erstmals seit Dezember 2015 wieder zu besiegen – seinerzeit triumphierten die HF in Vorsfelde mit 31:27 -, gar nicht so schlecht. Die Helmstedter präsentieren sich in dieser Saison zwar als neu formierte, aber inzwischen durchaus gefestigte Mannschaft. Vor allem in engen Spielen, wie kürzlich bei der HSG Nienburg (33:32), behalten die Mannen um Spielertrainer Markus Kopp die Köpfe oben.

Angenehmer Nebeneffekt im Erfolgsfall für die HF: Holen sie am Samstag beide Punkte, überflügeln sie Vorsfelde in der Tabelle und verbringen den Jahreswechsel mindestens auf Platz 3. So gut platziert waren die Handballfreunde in den vier Jahren ihrer Oberliga-Zugehörigkeit noch nie.

„Hätte mir vor drei Monaten jemand diese Konstellation so kurz vor Weihnachten angeboten, hätte ich das sofort angenommen“, sagt Kopp. Vom Samstagsgast Vorsfelde redet der HF-Spielertrainer mit Respekt. „Die Mannschaft ist individuell gut besetzt“, sagt Kopp und meint vor allem die Rückraumachse Hartfiel-Bangemann-Kühlbauch. „An denen müssen wir früh dran sein, müssen sie früh stören.“

Personell ist bei den HF fast alles im Lot, einzig Gordon Müller droht wegen Achillessehnenproblemen auszufallen. Unter der Woche stimmten sich die Helmstedter mit einem Testspiel gegen Sachsen-Anhalts Polizeiauswahl auf das Nachbarschaftsduell ein.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 7. Dezember 2017 – Helmstedter Sport – Seite 31