Sven Liesegang wird neuer Trainer der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Paukenschlag bei den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt: Neuer Trainer des Oberligisten wird im Sommer Sven Liesegang, Champions-League-Sieger (2002), EHF-Pokalsieger (1999, 2001), deutscher Meister (1991, 2001) und Pokalsieger (1990, 1996) als Spieler mit dem SC Magdeburg.
Der 47-Jährige, zuletzt in der Oberliga Ostsee-Spree Coach des Berliner Klubs SG OSC Schöneberg-Friedenau, löst Tristan Staat ab. Der Magdeburger Staat, mit 27 Jahren der mit Abstand jüngste Trainer der Oberliga Niedersachsen, verlässt die HF nach zwei Spielzeiten und konzentriert sich künftig auf die Beendigung seines Studiums (Bachelor in Wirtschaft und Deutsch) und auf den Trainerjob bei der A-Jugend des BSV 93 Magdeburg.
Helmstedts sportlicher Leiter Gunnar Mollenhauer hat dem ebenfalls in Magdeburg lebenden Liesegang das neue Engagement in Helmstedt in den vergangenen Wochen so richtig schmackhaft gemacht. Beide kennen sich aus gemeinsamen Aktiven-Zeiten beim SC Magdeburg und als Trainer bei Eintracht Glinde. „Ich bin heilfroh, dass wir nach der professionellen Arbeit von Tristan Staat nun einen Trainer gewinnen konnten, der auch eine gewisse Erfahrung mit einbringt“, sagt Mollenhauer.
Liesegang zieht seine Erfahrung unter anderem aus 293 Spielen in der Bundesliga, in denen er 591 Tore erzielte. Fast alle Spiele absolvierte er für den SCM, ehe es ihn im letzten Jahr seiner Bundesliga-Laufbahn 2002 für eine Saison zu Frisch Auf Göppingen zog. 2003 wechselte er zum SV Anhalt Bernburg, bis 2008 war er schließlich Spielertrainer des Regionalligisten SV Eintracht Glinde.
Im selben Jahr kehrte er als Nachwuchskoordinator zum SCM zurück, in der Rückserie der Saison 2009/2010 sprang er gar als Trainer des Bundesligateams ein. Es folgte im Sommer der erneute Wechsel nach Bernburg, dieses Mal als Trainer des Drittligisten.
Einen anderen Drittligisten, Dessau-Roßlauer HV, trainierte Liesegang von Sommer 2013 bis Februar 2014. Im August 2014 übernahm er den Mitteldeutschen Oberligisten HC Einheit Plauen, wurde mit den Sachsen Vizemeister und stieg mit dem Team eine Saison später in die Sachsenliga ab. Dem halbjährigen Intermezzo in Berlin folgt nun Liesegangs Wechsel nach Helmstedt.
Seine neue Mannschaft beobachtete Liesegang erstmals am vergangenen Sonntag im Spiel bei Spitzenreiter Northeimer HC. Tags zuvor hatte er mit dem OSC durch einen 19:18-Sieg gegen Grünheide den Ligaerhalt in der Oberliga Ostsee-Spree klargemacht. „Mir war wichtig, dass wir in Berlin erst die Liga sichern, ehe ich dort den Spielern Bescheid gebe, dass ich den Verein verlassen werde“, sagt Liesegang, der den OSC zur Weihnachtspause mit nur sechs Pluspunkten übernommen hatte.
Liesegang freut sich vor allem auf kürzere Anfahrtswege. „Es ist eine deutlich geringere zeitliche Belastung, nach Helmstedt zu fahren, als mehrmals in der Woche 150 Kilometer nach Berlin und dieselbe Distanz wieder zurück nach Magdeburg zu fahren.“
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 27. April 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 30