Handball-Oberliga: Helmstedt-Büddenstedt mit 27:29-Niederlage gegen Nienburg
Von Jörg Kleinert
HELMSTEDT. So wird das nichts mit dem Klassenerhalt für Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt. Eine Halbzeit lang präsentierte sich die Mannschaft in eigener Halle gegen die HSG Nienburg komplett von der Rolle und lag 13:19 hinten. In Durchgang 2 wachten die HF zu spät auf, starteten zwar eine Aufholjagd, quittierten aber eine 27:29-Niederlage.
Die Gastgeber bleiben somit auf einem Abstiegsplatz hängen und müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, dass sie in einem Spiel gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf über weite Strecken nicht die richtige Einstellung fanden. „Keine Frage, Spiele wie gegen Nienburg muss man gewinnen, wenn man den Klassenerhalt schaffen will“, sagte auch HF-Trainer Gunnar Mollenhauer unmissverständlich. Warum sich seine Spieler in der ersten Halbzeit ohne Mumm und Dynamik präsentierten, blieb auch dem Trainer ein Rätsel. Vor allem in der Abwehr machten die Helmstedter keine gute Figur und luden ihre Gäste bei fast jedem Angriff zum ungehinderten Torwurf ein.
Die Folge: Nach einer Helmstedter 3:1-Führung übernahmen die Nienburger das Zepter und drehten den Spieß. Über 8:4 und 13:8 bauten die Gäste ihren Vorsprung bis zum Pausenpfiff auf 6 Tore aus. „Die Nienburger waren selber erstaunt, wie einfach wir es ihnen gemacht haben“, so Mollenhauer.
Der Trainer wechselte früh den Torhüter. Mit Jens Neubauer zwischen den Pfosten – der Keeper feierte nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback – lief es nach dem Seitentausch plötzlich besser. Zwar legte zunächst Nienburg das 20:13 vor, doch anschließend diktierten die Handballfreunde das Geschehen. Die HF-Abwehr agierte beweglicher und offensiver und unterband Nienburgs Versuche vorzeitig. Beim 17:20 waren die Gastgeber auf drei Tore heran, schafften es aber eine Viertelstunde lang nicht, den Rückstand weiter zu verringern. Erst beim 25:27 keimte Hoffnung auf Zählbares. Zwei vergebene Strafwürfe und drei ausgelassene Großchancen von den Außenpositionen verhinderten jedoch die Wende. „Bringen wir die Bälle unter, ziehen wir an Nienburg vorbei“, sagte Mollenhauer.
Zwei Minuten vor dem Ende stellten die Unparteiischen nacheinander drei Helmstedter mit Zeitstrafen vom Platz. „Das brach uns endgültig das Genick“, meinte der HF-Trainer. Dennoch verkürzte Helmstedt in Unterzahl zum 27:28. 60 Sekunden waren da noch zu spielen. „In Unterzahl konnten wir aber keinen Druck mehr auf Nienburg ausüben“, so Mollenhauer. Die Gäste spielten ihren letzten Angriff seelenruhig herunter und entschieden die Partie 10 Sekunden vor dem Abpfiff mit dem Treffer zum 29:27. Mollenhauer: „Aufgrund unserer schwachen ersten Halbzeit wäre ein Unentschieden aber nicht verdient gewesen. Eine starke Halbzeit reicht nicht, um Spiele in der Oberliga zu gewinnen.“
Und die Aufgaben werden nicht leichter. Nächsten Samstag geht’s zum starken MTV Vorsfelde. Mollenhauer: „Wir stehen immer mehr mit dem Rücken zur Wand.“
Handballfreunde: Neubauer, Böhm, Behne – Witzke 4, Sommerfeld 6, Sternberg 2, Herrmann 1, Jürges 3, Bethge 4, Block, Klein 3, Marvin Schöttke 1, Schnetter.
Wolfsburger Nachrichten, Helmstedt – 26. November 2012 – Lokalsport Helmstedt – Seite H07