Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt spielt trotz 26:30 stark gegen Northeim.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. 45 Minuten lang durften sie auf die Riesenüberraschung hoffen. 45 Minuten lang waren die Handballer der HF Helmstedt-Büddenstedt ein überaus unangenehmer Gastgeber für Oberliga-Spitzenreiter Northeimer HC. Erst als den personell arg gebeutelten Helmstedtern in der Schlussviertelstunde Kraft und Konzentration schwanden, setzte sich der Favorit mit 30:26 (16:13) durch.
Die größte Aufgabe für HF-Trainer Sebastian Munter bestand darin, aus wenigen Teilen ein Aufstellungs-Puzzle zusammenzusetzen. Mangels Alternative rückte Außenspieler Mathias Rohstock auf die Spielmacher-Position. Auf Andy Ost, der einzig verbliebene gelernte Rückraumspieler, stemmte nicht nur im Angriff die Last des Torewerfens, sondern er hielt auf für ihn ungewohnter Position in der Abwehr auch den Mittelblock zusammen.
Im Tor fiel die Wahl Munters diesmal auf Jens Neubauer. Eine gute Entscheidung, wie sich schnell zeigte, denn Neubauer hatte einen Glanztag erwischt. Max Held dagegen stand zwar im Kader, betrat das Parkett wegen seiner Fingerverletzung aber nur bei Strafwürfen für seine Mannschaft, die er allesamt sicher verwandelte.
„Ich muss den Jungs wieder ein riesiges Kompliment aussprechen“, sagte Munter. „Wie sie mit der schwierigen Situation umgegangen sind und wie sehr sie sich füreinander eingesetzt haben, verdient höchsten Respekt.“
Eines war nach der Partie allen klar: In Bestbesetzung wäre Helmstedt für den Tabellenführer ein richtig gefährlicher Gegner geworden. Solange die Akkus der Hausherren voll waren, schafften sie es immer wieder, Rückstände aufzuholen – letztmals nach 45 Minuten, als sie vom 13:18 zum 19:20 aufschlossen. Auch beim Stand von 25:28 war die Munter-Sieben noch nicht geschlagen. Dreimal in Folge eroberte sie sich in der Abwehr Ballbesitze, schlug daraus aber kein Kapital. „Leider fehlte uns am Ende die Kraft“, sagte Munter. Northeim schloss zwei Konter mit den Treffern 29 und 30 erfolgreich ab und brach spät den Widerstand der Helmstedter.
Munter zog trotz der Niederlage ein positives Fazit: „Wenn wir diese Einstellung in den wichtigen Spielen gegen Mannschaften zeigen, die mit uns auf Augenhöhe sind, bin ich zuversichtlich, dass wir die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen.“ 8 bis 10 Zähler, so Munter, müsse sein Team noch sammeln, um am Ende auf einem Nichtabstiegsplatz zu landen. „Am liebsten wäre mir, wir landen auf Platz 12, um vor allen Eventualitäten in der Abstiegsregelung des Verbandes sicher zu sein.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Behne, Böhm, Neubauer – Disselhoff, Bethge 3, Ost 10, Kopatsch 3, Block 1, Marvin Schöttke 2, Held 4, Karl Herrmann, Rohstock 3.