Warberger besiegen die Handballfreunde und verlassen die Abstiegsränge in der Oberliga
Von Jörg Kleinert
Warberg. Es war ein Derby der Härten, weniger der spielerischen Leckerbissen, das sich in der Handball-Oberliga Gastgeber MTV Warberg und die HF Helmstedt-Büddenstedt am Samstag in der Kanthalle lieferten. Am Ende triumphierte Warberg mit 34:30 (16:15) und tauschte mit den Handballfreunden den Tabellenplatz. Während Warberg zurück ist auf dem letzten Nichtabstiegsrang, rutschten die HF wieder auf den drittletzten Platz.
HF-Trainer Gunnar Mollenhauer suchte im Anschluss keine Ausreden. Nicht die Schiedsrichter, die bisweilen viele Härten durchgehen ließen, noch das Publikum in der fast voll besetzten Halle, noch irgendwelche anderen Umstände trugen seiner Meinung nach zur Niederlage bei. „Wir haben uns das Ding selbst anzukreiden“, so Mollenhauer. „Die Warberger waren von der ersten Minute an richtig heiß und haben bei den Schiris ausgelotet, was erlaubt ist und was nicht. Wir dagegen waren artig, haben reagiert, aber uns nicht gewehrt.“
Mehr noch: Die Gäste waren nie in der Lage, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Selbst bei einer 20:17-Führung plus Überzahl schafften es die Helmstedter nicht, die Partie in ihre Richtung zu lenken. „Wir haben keine Sicherheit in unser Spiel bekommen, das war der Knackpunkt“, sagte Mollenhauer. Nur wenige Minuten später war die Partie wieder offen (20:20), ehe die Warberger ihrerseits enteilten. „Wir sind halt immer einen Schritt nach vorne gegangen, während Helmstedt diesen Schritt zurück gemacht hat“, beschrieb Warbergs Trainer Jürgen Thiele die entscheidende Phase, als sich seine Jungs auf 27:23 absetzten.
Er habe auch beim 17:20 keine Angst verspürt, dass das Derby gegen seine Mannschaft läuft, betonte Thiele. Dass seine Mannschaft übermäßig hart agiert habe, wollte Thiele indes nicht so stehenlassen. „Das ging 50 zu 50 aus. Hüben wie drüben hat es mal gerasselt.“ Eine passende Antwort auf die Warberger Drangphase hatten die Helmstedter jedenfalls nicht mehr parat. Über 30:26 und 31:28 schaukelten die Hausherren ihren umjubelten Erfolg über die Zeit.
Auch Mollenhauers taktischer Kniff, in den Schlussminuten die Warberger Haupttorschützen Jan Przemus, Carl-Philipp Seekamp und Marius Thiele in enge Deckung zu nehmen, schlug fehl. MTV-Coach Thiele schickte kurzerhand Nils Kühle aufs Parkett, der mit Einzelaktionen die Lücken nutzte, einmal selbst traf und mehrere Strafwürfe herausholte.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 11. Maerz 2013 – Helmstedter Lokalsport – Seite 39