Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt hat den MTV Vorsfelde am Rande einer Niederlage.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Zweites Spiel in Folge gegen ein Spitzenteam der Handball-Oberliga, zweite Niederlage für die HF Helmstedt-Büddenstedt. 28:35 (15:15) verlor das Team von Trainer Sebastian Munter in eigener Halle gegen den Ex-Drittligisten MTV Vorsfelde.
„Zu deutlich“, befand Munter nach Spielende, sei die Niederlage für seine Mannschaft ausgefallen. Und damit lag er goldrichtig, denn die Helmstedter lieferten 38 Minuten lang ein tolles Spiel ab und hatten den Favoriten bei einer 22:16-Führung am Rand der Niederlage.
Mehrere Faktoren führten schließlich dazu, dass es am Ende doch nicht zum Überraschungssieg reichte für die Helmstedter. Gästetrainer Mike Knobbe wechselte nach 40 Minuten Spielmacher Miroslav Jovicic ein, der zuvor auf der Bank geschmort hatte. Jovicic scheiterte zwar bei seinen ersten beiden Aktionen an HF-Keeper Steffen Oppenheimer, ließ sich davon allerdings nicht beirren. Der 35-Jährige lenkte nun geschickt die Vorsfelder Angriffe und war selbst torgefährlich.
Ganz anders die Hausherren: Denen fehlte in dieser entscheidenden Phase Mitte der zweiten Hälfte die Option, den im Rückraum zusehends kraftlosen Marc Oswald und Andy Ost Verschnaufpausen einzuräumen. „Ich hatte für diese Positionen keine Alternativen auf der Bank“, sagte Munter nach Spielschluss.
Erschwerend hinzu kam, dass Helmstedts Regisseur Christoph Frank in der 45. Minute beim Stand von 24:21 nach seiner dritten Zeitstrafe die rote Karte sah. Und weil Oswalds Aktionen nun der Zug fehlte, der ansonsten starke Ost eine Fahrkarte nach der nächste produzierte und Vorsfeldes Torhüter Christian Rüger anders als in den ersten 40 Minuten nun bei fast jedem Torwurf noch irgendein Körperteil an den Ball bekam, schmolz Helmstedts Vorsprung mit jedem Angriff.
Jovicic führte die Gäste heran (23:24), Linkshänder Bert Hartfiel, der beim SC Magdeburg schon Bundesliga-Luft schnupperte, glich erstmals aus. Und als Michael Schwörke die Vorsfelder mit zwei Toren in Führung brachte (26:24), war die Partie gekippt. Zwar glich Nilas Praest, nach einer Verletzungspause längst nicht im Vollbesitz der Kräfte, mit seinem sechsten Strafwurftor für die HF noch einmal zum 27:27 (53.) aus, doch danach brachen bei den Gastgebern die Dämme. Jovicic, Schwörke, der Ex-Warberger Marius Thiele und Hartfiel legten zum 31:27 (56.) vor – die Vorentscheidung. Florian Bethges Tor zum 28:31 war ein letztes Aufbäumen der HF, ehe der Favorit die 120 Sekunden bis zum Schlusspfiff gegen das aufsteckende Munter-Team zum in dieser Deutlichkeit unverdienten 35:28-Erfolg nutzte.
„Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken“, sagte Munter. Schon am nächsten Freitag geht es weiter. Dann kreuzt mit dem Lehrter SV das nächste Oberliga-Schwergewicht im Julianum auf.
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Böhm, Sikora – Ost 10, Bethge 3, Müller, Motzko, Herrmann, Praest 6, Block, B. Oswald 1, M. Oswald 4, Frank 4, Held, Kopatsch.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 13. Oktober 2014 – Helmstedter Lokalsport – Seite 26