Handball-Oberliga: Helmstedt-Büddenstedt kommt gegen „abgezockte“ Hamelner mit 18:34 unter die Räder.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. So chancenlos sind die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt in einem Oberliga-Punktspiel lange nicht mehr gewesen. Mit 18:34 (11:18) verlor der bisherige Tabellenfünfte bei Spitzenreiter VfL Hameln.
HF-Co-Trainer Jan Disselhoff blieb anschließend die nüchterne Erkenntnis: „Wir sind von Hameln unsanft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt worden. Wer glaubte, dass wir vielleicht mal etwas weiter nach oben vorstoßen können, der wurde eines Besseren belehrt.“
Der Liga-Primus demonstrierte von der ersten bis zur letzten Minute seine Dominanz, ohne dabei an Intensität in der Abwehr oder Tempo im Angriff nachzugeben. „Hameln hat uns unsere Grenzen aufgezeigt“, sagte Disselhoff.
Das begann damit, dass die Hausherren eine bewegliche und kompakte Defensive aufs Parkett stellten, die es den Helmstedtern fast unmöglich machte, zu konstruktiven Angriffszügen zu kommen. Nur bis zum 4:3 (10.) blieb Helmstedt auf Tuchfühlung, ehe die Mannschaft abreißen ließ. Über 9:6 zog Hameln bis zur Pause mit druckvollem Offensivspiel auf 18:11 davon. „Bei unseren Spielern gingen zu diesem Zeitpunkt schon die Köpfe runter, weil sie merkten, dass sie sich einfach nicht durchsetzen können“, berichtete Disselhoff.
Und es kam noch schlimmer. Hameln ließ einfach nicht locker und setzte sich bis Mitte der zweiten Hälfte gegen geschlagene Helmstedter auf 26:14 ab. „Uns fehlten auch die personellen Alternativen, um noch reagieren zu können“, sagte Disselhoff. Der angeschlagene Nilas Praest kam nur für die Siebenmeter aufs Feld, Max Held bremste eine hartnäckige Erkältung und Florian Bethge setzt wegen anhaltender Achillessehnenprobleme vorsorglich für einige Wochen aus.
Weil die Hausherren auf die Probleme ihrer Gäste jedoch keine Rücksicht nahmen und so richtig Lust am Torewerfen entwickelten, lagen am Ende 16 Treffer zwischen beiden Mannschaften.
„Die Hamelner haben gezeigt, dass sie zurecht ganz oben stehen. Das ist eine sehr abgezockte Mannschaft. Es wird für alle Oberligisten in dieser Saison schwer, in Hameln zu bestehen“, sagte Disselhoff. Deshalb sei die Niederlage – wenngleich sie sehr deutlich ausfiel – kein Beinbruch, betonte der Co-Trainer. „Wir werden uns nun gewissenhaft auf das Münden-Spiel vorbereiten. Treten wir in bester Besetzung an, ist dort für uns vielleicht mehr drin.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Böhm – Björn Oswald, Marc Oswald 2, Ost 4, Praest 3, Held, Block 1, Frank 3, Motzko, Kopatsch, Hermann 4, Müller 1.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 24. November 2014 – Helmstedter Lokalsport – Seite 26