Überraschender Wechsel auf der HF-Trainerbank – aus beruflichen Gründen.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Überraschende Kehrtwende bei den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt: Entgegen dem ursprünglichen Plan, mit Sebastian Munter in die neue Saison zu gehen, vermeldet der Oberligist einen Wechsel auf der Trainerbank.
Munter muss die Helmstedter nach zwei Spielzeiten aus beruflichen Gründen verlassen. Er übernimmt künftig mehr Verantwortung für Filialen seines Arbeitgebers, ein Elektro-Großhandel, in Halle und Leipzig. „Diese Strecken liegen genau entgegengesetzt zu Helmstedt, so dass sich Beruf, Familie und Hobby zeitlich nicht mehr vereinbaren lassen“, sagt der Magdeburger.
Für Munter rückt im Sommer Tristan Staat in die Verantwortung. Der 25-Jährige war in der gerade beendeten Saison der Mitteldeutschen Oberliga Co-Trainer beim TuS 1947 Radis (Dübener Heide).
Staat ist ein guter Bekannter von Gunnar Mollenhauer, sportlicher Leiter der Handballfreunde. Mollenhauer trainierte einst gemeinsam mit Staats Vater die zweite Herrenmannschaft der SG Eintracht Glinde – jener Verein, in dem Tristan Staat das Handball-Abc lernte. „Tristan ist ein Tausendsassa in Sachen Handball“, sagt Mollenhauer. „Er lebt für den Handball.“ Der HF-Sportchef informierte am Montagabend die Spieler des Helmstedter Oberligisten offiziell über die Verpflichtung Staats.
Seine ersten Meriten im Trainer-Geschäft verdiente sich Staat, der in Magdeburg in den letzten Zügen seines Gymnasial-Lehramtsstudiums (Deutsch, Wirtschaft) liegt, in Glinde, wo er mit der Eintracht-A-Jugend zweimal nur knapp an den Aufstiegsspielen zur Bundesliga scheiterte. Vor zwei Jahren trainierte Staat Glindes Männer in der Verbandsliga. Von dem Sechstligisten zog es ihn weiter zum SC Magdeburg, wo er zunächst als Trainer bei den C-Junioren einstieg, ehe er die B-Junioren übernahm. Diese Mannschaft wird der 25-Jährige auch in der Saison 2015/2016 trainieren.
„Tristan kriegt das zeitlich hin“, sagt Mollenhauer. Die Magdeburger B-Junioren spielen früher und deshalb nie parallel mit dem Oberligisten Helmstedt.
Mollenhauer verspricht sich viele neue Impulse von Staat. „Er ist ein Trainer, der durch seine Zeit in Magdeburg einen heißen Draht zum Leistungshandball hat.“ Und Mollenhauer ist froh, dass Staat in Helmstedt zugesagt hat. Es gab Anfragen für den ehrgeizigen Trainer, unter anderem vom Oberligisten Radis, wo er zum ersten Mann an der Seitenlinie aufsteigen sollte.
Staat hat klare Vorstellungen: „Viertliga-Handball ist schon ziemlich professionell. Ich werde aber niemandem mein Spielsystem aufzwängen, sondern werde erst einmal schauen, welche Spielertypen zur Verfügung stehen.“ Unabhängig von den Typen verfolgt Staat eine Philosophie: „Ich lege viel Wert auf das Tempospiel, allerdings aus einer sicheren Abwehr. Die ist im Handball das A und O.“
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 21. Mai 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 29