Handball-Oberliga: HF Helmstedt trotzen dem Topteam aus Nienburg ein 27:27 ab.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Je länger die Saison in der Handball-Oberliga läuft, desto besser wird die Form der HF Helmstedt-Büddenstedt. In einer Partie voller handballerischer Leckerbissen trotzte die Mannschaft in der heimischen Julianumhalle dem Vorjahresmeister HSG Nienburg ein 27:27 (13:12)-Unentschieden ab.
Und am Ende wussten die Helmstedter zunächst nicht so recht, ob sie sich darüber freuen oder eher ärgern sollten. Bis 20 Sekunden vor dem Schlusssignal führten die HF mit 27:26, in der 46. Minute hatten sie gar 22:18 vorne gelegen. „Leider ist uns hinten noch ein Ball zum Ausgleich durchgerutscht“, berichtete Helmstedts Trainer Tristan Staat. Nienburg, in der 58. Minute noch 26:25 in Führung, hatte für die letzten Sekunden in einer Auszeit noch eine Idee für den letzten Ballbesitz entwickelt. Und in der Tat: Die Gäste kamen noch zu einem freien Wurf – Ausgleich, 27:27, Abpfiff.
Staat hob mit etwas Abstand überwiegend Positives hervor. In der spannungsgeladenen Schlussphase habe seine Mannschaft viele gute und richtige Entscheidungen getroffen, mit einer gehörigen Portion Herz verteidigt und mit viel Verstand die eigenen Angriffe zu Ende gespielt. Nienburgs letzte Führung glichen die Hausherren nicht nur aus (26:26), sondern gingen nach einem von HF-Keeper Steffen Oppenheimer gehaltenen Strafwurf durch Andy Ost mit 27:26 in Führung. Die Stimmung in der Halle brodelte.
Nienburg ließ die Uhr stoppen, beriet sich in der Auszeit, wechselte den Torhüter aus und einen siebten Feldspieler ein und fand schließlich in Überzahl die Lücke für den 27. Treffer.
„Ich bin stolz auf das, was die Jungs geleistet haben“, sagte Staat, dem mit Nilas Praest kurzfristig der beste Torschütze der vergangenen Wochen fehlte. „Die Spieler haben zu 100 Prozent meine Anweisungen umgesetzt. Ihr Einsatz und ihre Leidenschaft waren riesig. Jeder hat sich für seinen Nebenmann reingehauen“, lobte Staat ungewohnt überschwänglich. Der HF-Trainer ging nach dem Gala-Auftritt gar noch weiter: „Man hat gesehen, dass sich unsere harte Arbeit allmählich auszahlt und wir sogar gegen ein Spitzenteam der Oberliga mithalten können.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Sikora – Bethge 2, Ost 5, Timplan 3, Bruchno 5, Reiske 3, Frank 2, Kopatsch, Lopez 1, Herda 3, Kopp 3.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 23. November 2015 – Helmstedter Lokalsport – Seite 31