HF Helmstedt-Büddenstedt unterliegen mit 23:32 beim MTV Soltau.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Tristan Staat war bedient. So verärgert wie nach der 23:32 (9:15)-Niederlage seiner Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt im Oberligaspiel beim MTV Soltau hört man den Trainer sonst nie.
Dass seine Jungs zeitweise wie eine Freizeitmannschaft auf Feiertagsausflug auftraten, wurmte den Trainer gewaltig. „Wir haben nie die Einstellung zum Spiel gefunden.“ Einzig die Torhüter Leonard Servas und Steffen Oppenheimer nahm er von seiner Kritik aus. „Sie haben uns vor Schlimmerem bewahrt.“ Alle Statistiken sprachen am Ende gegen die Helmstedter. 35 Fehlwürfe in 60 Minuten, dazu 17 Regel- und Technikfehler – „es war durchweg eine große Katastrophe“, sagte Tristan Staat.
Die Misere begann schon in der Anfangsphase, als die Helmstedter vier glasklare Chancen frei durch vom Kreis vergaben, zudem drei Tempogegenstöße nicht nutzten. Die Folge: Der Gegner, eigentlich individuell und spielerisch unterlegen, zieht sich daran hoch. So taten es jedenfalls die gegen den drohenden Abstieg kämpfenden Soltauer. „Bei uns dagegen hat jeder die Verantwortung weitergeschoben“, sagte Staat. „Besonders von unseren Oberliga-erfahrenen Spielern erwarte ich, dass sie mehr Präsenz auf dem Feld zeigen und die anderen mitreißen.“
Taten die Helmstedter aber nicht, so dass Soltau vom 5:4 (10.) kontinuierlich davonzog. Sechs Tore betrug das Polster zur Pause, in Halbzeit 2 lagen beim 31:17 gar 14 Tore zwischen beiden Mannschaften. Dass in der Soltauer Halle Haftmittelverbot herrscht, ärgerte Staat maßlos. „So etwas ist nicht Oberliga-würdig“, so der HF-Trainer. „Man könnte durchaus wasserlösliche Haftmittel erlauben.“ Auch die Beschaffenheit des in der Regel eher stumpfen Hallenbodens trieb Staat die Zornesröte ins Gesicht. „Auf diesem Parkett war bestenfalls Eiskunstlauf möglich, so glatt war es.“
Staats machte sein Resümee aber nicht an den äußeren Umständen fest. „Verlieren kann man, das ist nicht schlimm. Entscheidend ist das Wie. Wenn man verliert, dann bitte so, dass man erhobenen Hauptes und mit breiter Brust die Halle verlässt. Aber nicht so wie wir.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Servas, Oppenheimer – Praest 1, Ost 3, Kopp 1, Lopez 3, Herda 6, Bethge 4, Timplan 2, Bruchno 2, Frank 1.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 11. April 2016 – Helmstedter Lokalsport – Seite 26