Tristan Staat verordnet seinen HF Helmstedt-Büddenstedt „Entscheidungstraining“.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Anfang Januar 2016 hatten sie 8 Punkte mehr auf dem Konto, standen im gesicherten Mittelfeld der Oberliga. Ein Jahr später sieht es düsterer aus: 7:21 Punkte, drittletzter Platz – das ist die Zwischenbilanz der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt. Vor der Mannschaft liegen noch 16 Spiele im Abstiegskampf.
Los geht der zweite Saisonabschnitt für die Helmstedter am Samstag (17 Uhr) in der heimischen Julianum-Halle gegen den Tabellenneunten MTV Großenheidorn (13:13 Punkte). Helmstedts Trainer Tristan Staat ist optimistisch, dass seine Mannschaft die knifflige Gesamtsituation meistern wird. „Wir haben in der Rückrunde noch alle Mannschaften, die mit uns um den Klassenerhalt kämpfen, in eigener Halle zu Gast.“
Und vor allem vor heimischer Kulisse müssen die Helmstedter ihre Ausbeute verbessern. Die Julianum-Halle ist längst keine Festung mehr. 5 der 6 bisherigen Heimspiele gingen verloren, lediglich am dritten Spieltag setzten sich die Handballfreunde gegen die Drittvertretung des Erstligisten Burgdor mit 30:29 durch.
Nur gut, dass die Helmstedter zumindest auswärts in den Partien gegen jene Mannschaft punkteten, die mit ihnen am Tabellenende stehen. Beim VfL Wittingen (26:26) und vor allem bei der SG Börde Handball (30:22) und bei Schlusslicht HV Barsinghausen (24:23) gab es immens wichtige Punktgewinne.
Den Abstiegskampf bestehe seine Mannschaft indes nur, so Staat, „wenn wir unsere Abwehr stärken und vorne geduldiger spielen“. Und: Es muss endlich personelle Konstanz her. Zu oft stand Staat in der Hinserie nur ein Rumpfaufgebot zur Verfügung. Ausbildung, Familie, Beruf, Verletzungen – vielschichtige Gründe sorgten dafür, dass Spieler oftmals auf ihnen ungewohnten Positionen aushelfen mussten. Mehr noch: Gefestigte Abläufe waren nicht mehr abrufbar, weil die entsprechenden Spieler passen mussten.
Nicht mehr beim Unternehmen Klassenerhalt helfen kann Florian Kopatsch. Der Kreisläufer, in dieser Saison ohnehin noch ohne Einsatz, verlängerte sein Praktikum beim Sportartikelhersteller Adidas in Herzogenaurach und kehrt vorerst nicht nach Helmstedt zurück.
Ein weiteres Problem, das zur kniffligen Lage der HF führte, spielt sich in den Köpfen seiner Spieler ab. „Wir treffen im Spiel oft falsche Entscheidungen“, sagt Staat. „Entscheidungstraining“ stand deshalb in den Übungseinheiten kurz vor und nach dem Jahreswechsel auf dem Programm. „Die Spieler sollten in den Übungen auf Aktionen der Abwehrspieler reagieren“, so Staat.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 5. Januar 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 27