Helmstedter besiegen den MTV Vorsfelde mit 37:27.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Mit einem Paukenschlag verabschiedete sich Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt in die Weihnachtspause. Im Nachbarschaftsduell deklassierten die HF den MTV Vorsfelde mit 37:27 (19:13) regelrecht. Der Lohn: Den Jahreswechsel verbringen die Helmstedter als Tabellendritter – ihre beste Platzierung in vier Jahren Oberliga-Zugehörigkeit.
Beide Trainer waren in der anschließenden Pressekonferenz einigermaßen sprachlos. Während Vorsfeldes Coach Jürgen Thiele angesichts des Auftritts seiner Mannschaft wenig Positives einfiel, fand HF-Spielertrainer Markus Kopp schnell zurück in den Analyse-Modus. „Mit diesem Resultat hätten wir nicht gerechnet“, sagte er in einer ersten Reaktion.
Der Grund: Die personellen Vorzeichen waren seitens der Helmstedter alles andere als günstig. Gordon Müller, Dreh- und Angelpunkt im HF-Spiel, fiel wegen Beschwerden an der Achillesferse aus. Auch Nils Müller musste aus privaten Gründen passen. Auf der Helmstedter Seite des Spielberichtsbogens standen folglich nur acht Feldspieler plus zwei Torhüter – unter ihnen einige Akteure, die sich mit Erkältungen aufs Parkett schleppten.
Umso erstaunlicher war das, was das Helmstedter Rumpf-Aufgebot zwischen der 10. und 50. Minute veranstaltete. Nach hektischer Startphase, in der Gästetorjäger Bert Hartfiel (insgesamt 11 Treffer) sein Team noch einigermaßen in der Spur hielt, übernahmen die Handballfreunde komplett das Kommando. Im Angriff ordnete Marius Herda die Aktionen und ließ seine Mitspieler glänzen. Hinten stellten sich die Gastgeber schnell auf den starken Vorsfelder Rückraum um Hartfiel, Christian Bangemann und Sascha Kühlbauch ein und riegelten das eigene Tor ab.
Eine knifflige Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit überstanden die Helmstedter unbeschadet. Vorsfelde – zu diesem Zeitpunkt 6 Tore im Hintertreffen – nahm Herda mit Sonderbewachung aus dem Spiel. Durch zwei Hartfiel-Strafwürfe kam Vorsfelde auf 15:19 heran (33.). Die HF stellten sich auf die veränderte Situation jedoch schnell ein und erhielten darüber hinaus Unterstützung ihrer Gäste. Die Vorsfelder bremsten sich quasi selbst aus, weil sie die Bälle mehrfach unbedrängt in die Arme der Helmstedter spielten, die auf diese Weise zu einfachen Tempogegenstoßtreffern kamen. Bezeichnend: Sascha Timplan, nach abgesessener Zeitstrafe gerade zurück auf dem Feld, profitierte nach einem abgefangenen Vorsfelder Angriff von einem langen Zuspiel seines Torhüters Steffen Oppenheimer und traf gegen die aufgerückten Gäste zum 24:16 (40.). Beim MTV Vorsfelde gingen die Köpfe immer weiter herunter, zwischenzeitlich wuchs die Helmstedter Führung auf 13 Tore (34:21, 53.) an.
„Es war ein schöner Jahresabschluss“, freute sich Kopp. „Die Halle war voll, die Stimmung super, das Ergebnis passte. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht.“
Aufstellung und Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Shagluf – T. Wiebe 6, H. Wiebe 3, Timplan 4, Lopez 4, Nowak 5, Bruchno 6, Kopp 2, Herda 7.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 11. Dezember 2017 – Helmstedter Sport – Seite 30