Handball-Oberliga: Der neue HF-Trainer spricht über seine Pläne mit dem Team.
Helmstedt. Neue Zeitrechnung bei Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt: Mit dem Trainingsauftakt am 1. Juli übernimmt Andreas Wiese den Viertligisten offiziell. Der Schönebecker führte in der vergangenen Saison die TSG Calbe als Trainer zum Meistertitel in der Sachsen-Anhalt-Liga.
Doch für welche Art Handball steht der 38-Jährige? Welche Ziele und Pläne verfolgt er in der kommenden Saison mit den Handballfreunden? Wiese stand nach zwei Probetrainings-Einheiten mit seiner neuen Mannschaft Rede und Antwort.
Herr Wiese, wie gut kennen Sie Ihre neue Mannschaft bereits und wie gut kennen die Spieler den Trainer Andreas Wiese?
Ich habe in der Schlussphase der vergangenen Saison einige Spiele in Helmstedt gesehen. Außerdem haben wir vergangene Woche zwei Kennenlern-Einheiten in der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg absolviert. Es ging dabei um ein erstes Beschnuppern.
Welchen Eindruck haben Sie von Ihrer neuen Mannschaft gewonnen? Was hat Ihnen gefallen, was muss sie verbessern?
In der Schlussphase der Saison haben die Jungs siebenmal in Folge verloren. Jetzt brauchen sie erst mal Abstand vom Handball. Verbessern müssen wir uns in der Defensive, die war zu löchrig. Mit einer starken Abwehr gewinnst du Meisterschaften, das habe ich zuletzt mit Calbe erfahren. Im Angriff brauchen wir klare Strukturen. Zwei, drei Auslöse-Handlungen sind wichtig. Ich will, dass wir lange Ballwege einstudieren, um die gegnerische Abwehr mürbe zu spielen. Ball tippen, Aktion, Ball tippen, Aktion – das will ich nicht mehr sehen. So bekommst du keine Abwehr in Bewegung.
Wie schätzen Sie die Oberliga in der kommenden Saison ein? Wo kann sich Ihre Mannschaft nach zuletzt Platz 3 und Platz 9 dieses Mal einordnen?
Die Oberliga wird der Hammer! Der MTV Braunschweig kommt aus der 3. Liga herunter und will garantiert wieder hoch. Es gibt viele Spiele gegen Gegner auf hohem Niveau, fünf, sechs Teams werden oben mitspielen wollen. Wir gehen aber positiv gestimmt in die neue Saison. Spielerisch müssen wir uns noch ein bisschen weiterentwickeln, aber das Potenzial hat jeder Spieler. In den Kennenlern-Einheiten haben die Jungs das von mir Geforderte sehr schnell umgesetzt. Man merkt, dass sie alle eine gute Handball-Ausbildung genossen haben.
Drei Spieler gehen, drei Neue kommen. Gibt es noch weitere personelle Veränderungen?
Matti Düsterhöft stößt noch zu uns. Er ist erst 18 Jahre alt, aber ein talentierter Mittelmann. Er kommt aus der Bundesliga-A-Jugend des BSV Magdeburg. Er kann noch weiter A-Jugend spielen. Wir suchen noch einen Verein in Sachsen-Anhalt, bei dem er mit Doppelspielrecht seine Anteile bekommen kann. Gelingt uns das nicht, erhält er seine Spielzeit bei uns in der Oberliga. Matti hat ein riesiges Potenzial und ein gutes Spielverständnis. Dass in der Oberliga Niedersachsen eher ein schneller Ball gespielt wird, kommt ihm entgegen.
In der vergangenen Saison fanden mehr Trainingsabende in Magdeburg als in Helmstedt statt, da viele Spieler der HF aus Sachsen-Anhalt stammen. Behalten Sie das mit ihrer Mannschaft in der neuen Saison bei?
Nicht ganz. Wir werden nur noch die Mittwoch-Einheit in Magdeburg absolvieren. Montags und donnerstags trainieren wir künftig in Helmstedt. Ich will, dass die Jungs ihre Halle in- und auswendig kennen. Sie müssen jede Linie kennen, sie müssen wissen, wohin sie sich auf dem Feld zu bewegen haben. Außerdem wollen wir eine engere Bindung zu Helmstedt herstellen, wollen mehr Zuschauer in die Halle ziehen als zuletzt. Das schaffen wir mit emotionalem, geilem Handball.
Quelle: Helmstedter Nachrichten, 1. Juni 2019