Wiese-Premiere im Test am 1. August. Koitek verlässt das Team gen Oebisfelde.
Helmstedt. Vorbereitungswochen auf eine neue Saison – kein Sportler mag sie wirklich. Schweiß fließt, die Muskulatur „brennt“, der Pulsschlag ist im Grenzbereich. Den Oberliga-Handballern der HF Helmstedt-Büddenstedt geht es derzeit genau so. Trainer Andreas Wiese bittet seine Jungs seit Anfang Juli mehrmals in der Woche zu Übungseinheiten in der Halle oder unter freiem Himmel.
„Unser Fokus liegt dabei aber nicht nur auf der Athletik“, betont der 38-jährige Schönebecker, der mit den HF am Sonntag, 8. September, bei den Sportfreunden Söhre in seine Premieren-Saison bei den Helmstedtern startet. Soll heißen: Zwei Einheiten pro Woche finden auf jeden Fall in der Halle statt, Wiese nennt es „Werfen unter Belastung“ oder „Kleingruppenspiel“.
Jeder sei ständig in Bewegung, nichts passiere ohne Ball. Die Athletik-Einheiten finden in der Hermann-Gieseler-Halle in Magdeburg oder im Fitnessstudio an Geräten oder auf Spinning-Rädern statt. „Die Jungs lernen aber auch die Parkanlagen in Magdeburg kennen“, erzählt Wiese. Diese landschaftliche Abwechselung halte er für wichtig, denn „kein Handballer läuft gerne nur im Kreis“.
Dass sich zwischenzeitlich der eine oder andere Spieler mal in den Urlaub verabschiedet – sei’s drum, so der Coach. „Jeder bekommt einen individuellen Trainingsplan mit, denn keiner soll nach seiner Rückkehr bei Null starten.“ Halte sich ein Spieler nicht an diesen Plan, müsse er die Konsequenzen für sich tragen. „Dann wird ihm der Wiedereinstieg ins Training besonders wehtun.“
Erst in zwei Wochen treffen die HF erstmals auf einen Testspielgegner. Am Donnerstag, 1. August (19.45 Uhr), treten sie beim Verbandsligisten VfB Fallersleben an. Zahlreiche weitere Testpartien folgen, unter anderem auch in der Nachbarschaft bei Neu-Verbandsligist HSV Warberg/Lelm (29. August, 19.15 Uhr). „Wir müssen alles tun, um uns gut aufeinander abzustimmen“, sagt Wiese.
Als neuer Trainer bringe er auch neue Ideen – taktische wie spielerische – mit, die seine Jungs erst verinnerlichen müssten. Jedes Testspiel helfe dabei weiter. In der Woche vor dem Punktspielstart bezieht Wiese mit seiner Mannschaft zudem ein Trainingslager in einem Beach-Center nahe Schönebeck. „Wir werden dort sehr reduziert leben. Eigene Schlafräume, eigene kleine Küchen, Betten selbst machen, selbst kochen – die Jungs müssen dort Verantwortung für sich und ihre Teamkollegen übernehmen“, erklärt Wiese. „Das sind Dinge, die auch im Saisonverlauf von ihnen gefordert sein werden.“ Neben teambildenden Maßnahmen werde auch das Handballerische nicht zu kurz kommen. Im Nachbarort können die HF nämlich eine Halle fürs Training anmieten.
Nicht mehr dabei sein wird Pascal Koitek. Der kurzfristige Weggang des Rechtsaußen zum SV Oebisfelde (Mitteldeutsche Oberliga) tut den HF weh. „Das Angebot muss für Pascal zu verlockend gewesen sein“, sagt Wiese. Wie der mit 111 Toren zweitbeste HF-Schütze der vergangenen Saison ersetzt wird, werde sich zeigen, so der Trainer. „Jan Schlüter zeigt im Training, dass er das Potenzial hat, Pascals Position einzunehmen.“
Eine Nachverpflichtung will Wiese nicht ausschließen, sie sei zum jetzigen Zeitpunkt indes schwer realisierbar. „Mögliche Kandidaten sind vertraglich an ihre Vereine gebunden“, sagt der 38-Jährige. Das Kandidaten-Profil sei klar skizziert: „Wir suchen im Prinzip eine eierlegende Wollmilchsau, also einen Spieler, der sowohl auf Außen als auch im Rückraum Qualitäten besitzt.“
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 18.07.2019