Verbandsliga: HF Helmstedt-Büddenstedt kassiert eine unglückliche 28:29-Niederlage in Wietzendorf
Von Jörg Kleinert
HELMSTEDT. Noch am Tag nach der 28:29 (15:15)-Niederlage des Handball-Verbandligisten HF Helmstedt-Büddenstedt beim TSV Wietzendorf rang Trainer Gunnar Mollenhauer hörbar nach Fassung.
Dass die Unparteiischen nach Ablauf der 60 Minuten einen Strafwurf für die Hausherren gaben, den diese zum Siegtor nutzten, war fast eine Randnotiz in Anbetracht des Verletzungspechs der Helmstedter (siehe Bericht unten). Für Steve Nebe, Jan Disselhoff und Enrico Herrmann ist die Saison seit Samstag beendet. „Ich habe so was noch nie erlebt“, sagte Mollenhauer. Eine faire Partie, in der sich beide Teams fast mit dem Remis abgefunden hatten, erlebte eine turbulente Schlussminute, in der die Unparteiischen laut Mollenhauer eine falsche Entscheidung trafen. Nachdem Steve Nebe vier Sekunden vor Abpfiff bei einer Abwehraktion unglücklich vom Ellenbogen seines Gegenspielern am Auge getroffen worden war, kam es zu einer minutenlangen Behandlungsunterbrechung. Als Nebe ärztlich versorgt war, ging die Partie mit einem Freiwurf für Wietzendorf weiter.
Der Block stand, doch der Ball landete erneut bei den Gastgebern. „In dem Moment war die Spielzeit definitiv abgelaufen“, so Mollenhauer. Ein Wietzendorfer setzte jedoch zum erneuten Durchbruch an, als der Pfiff eines Regelhüters ertönte: Siebenmeter. Wilde Proteste folgten, blieben aber erfolglos. „Angeblich standen zwei Spieler von uns im Kreis“, so Mollenhauer. Dass aus dem Strafwurf der Siegtreffer für die Gastgeber resultierte, sorgte weder beim Publikum noch bei den Spielern für übermäßigen Jubel. „Wir spielen im Moment super Handball und werden so hart bestraft. Das ist einfach bitter.“ Mit den Schiedsrichtern habe er nach der Partie über die Entscheidung gesprochen. „Ich hatte das Gefühl, dass sie sich über ihren letzten Pfiff geärgert haben.“
HF: Böhm, Neubauer – Disselhoff 5, Dörr, Herrmann, Wilke, Reinhardt 2, Gottschalk 3, Nebe 3, Kopp 5, Rohstock 2, Bethge 5, Sommerfeld 3.
Steve Nebe erleidet schwere Augenverletzung
Für ein Helmstedter Trio ist die Saison gelaufen
HELMSTEDT. Gespenstische Stille herrschte am Samstagabend 4 Sekunden vor dem Ende der Partie zwischen Wietzendorf und Helmstedt in der voll besetzten Sporthalle am Kampweg. Nach einer Abwehraktion sackte Helmstedts Steve Nebe zusammen. Der Ellenbogen seines Wietzendorfer Gegenspielers hatte den 27-Jährigen am Auge getroffen. „Das sah ganz übel aus“, sagte HF-Trainer Gunnar Mollenhauer. Die Augenhöhle sei nach innen gedrückt gewesen. Minuten später wurde Nebe in der Halle vom herbeigerufenen Notarzt versorgt.
Nebe wurde zunächst in ein Krankenhaus nach Soltau gebracht, am Abend dann in die Medizinische Hochschule nach Hannover verlegt. Die Diagnose dort: Mehrfacher Augenhöhlenbruch, auch das Jochbein ist durch. Am morgigen Dienstag wird Nebe in Hannover operiert.
Einen Mittelhandbruch zog sich eine Minute vor dem Ende Jan Disselhoff zu. Der 39-Jährige verletzte sich beim letzten Helmstedter Angriff. Bereits am gestrigen Sonntag wurde Disselhoff operiert. Bereits in der ersten Halbzeit musste Enrico Herrmann das Spielfeld humpelnd verlassen. Bei dem 26-Jährigen „blieb das Knie auf dem stumpfen Hallenboden einfach stehen“, berichtete Mollenhauer. „Alles deutet auf einen Kreuzbandriss hin“, mutmaßte der Trainer. Eine genauere Untersuchung des Knies soll zu Wochenbeginn Aufschluss geben.
Quelle: www.newsclick.de