Die HF feiern gegen Stadtoldendorf im ersten Heimspiel den ersten Sieg.
Helmstedt. Durchatmen bei den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt: Der Oberligist legte in seinem ersten Heimspiel der Saison gegen den TV 1887 Stadtoldendorf eine Punktlandung hin. Mit 21:20 (11:8) besiegten die HF den Aufsteiger in einer die Nerven extrem nervenstrapazierenden Partie.
„Zunächst einmal sind wir glücklich über die zwei Punkte“, sagte Helmstedts Trainer Andreas Wiese. Somit sei ein Fehlstart abgewendet, nachdem seine Mannschaft ihre Auftaktpartie in Söhre verloren hatte. Gänzlich zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft zeigte sich der 38-Jährige indes nicht. „Unser Spiel geht nach meinem Geschmack noch zu wenig in die Tiefe. Wir spielen die Bälle zu oft nur quer, das reicht nicht.“
Dabei erwischten die Helmstedter einen vielversprechenden Start. Die Hausherren legten früh eine knappe Führung vor und bauten diese bis zum Pausenpfiff auf 11:8 aus. „In dieser Phase machen wir den Fehler, nicht ins Tempospiel zu gehen, um noch weiter wegzuziehen“, haderte Wiese. Stattdessen entwickelte sich der Helmstedter Offensivauftritt zu einem seltsam lethargischen Zusammenspiel. „Wir haben extrem viele Bälle sehr leicht hergegeben“, kritisierte Wiese, der das Gefühl nicht los wurde, dass in den Köpfen seiner Spieler zu viele Dinge vorgehen. „Wir haben uns Aktionen vorgenommen, die wir nicht zu Ende gebracht haben. Wir sind immer wieder ins Rückwärts-Stoßen verfallen“, erzählte der HF-Coach: „In einem Auswärtsspiel würden solche Klein-Klein-Aktionen vom Gegner gnadenlos bestraft werden.“
Beinahe hätte auch Stadtoldendorf die Helmstedter Lethargie bestraft. Die Gäste witterten mit zunehmender Spieldauer und steigender Fehlerquote der Hausherren Morgenluft. Und sie drehten die Partie: Beim 18:17 lag der Aufsteiger plötzlich vorne.
„Positiv war, dass wir nicht aufgesteckt haben“, sagte Wiese. Soll heißen: Die Helmstedter arbeiteten sich über das beherzte Zupacken in der Abwehr in die Partie zurück. Auch Wiese griff von der Seitenlinie entscheidend ein, als er den noch von einer Grippe geschwächten Routinier Matthias Rudow fünf Minuten vor dem Ende aufs Parkett schickte. Drei Aktionen reichten Rudow, um sich am Ende als Matchwinner feiern zu lassen. Zweimal traf er, einmal setzte er einen Mitspieler ein, der den Ball einnetzte. „Rudi hat das Spiel sofort an sich gezogen, das war klasse“, sagte Wiese, der auch Christian Lopez eine starke Leistung bescheinigte. „Er hat im Rückraum Fäden gezogen und ist als einer der wenigen in die Tiefe gegangen.“
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 16.09.2019