Die HF Helmstedt-Büddenstedt peilen gegen die HSG Plesse-Hardenberg zweiten Sieg in Serie an.
Helmstedt. „Nachlegen.“ So einfach lautet die Vorgabe, die Andreas Wiese, Trainer der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt, seiner Mannschaft für das zweite Heimspiel in Folge. Der Oberligist empfängt am Sonntag (17 Uhr) in der Julianum-Sporthalle die fehlgestartete HSG Plesse-Hardenberg. Dem 21:20-Zittersieg gegen Aufsteiger Stadtoldendorf soll – so sieht es die Marschroute der HF vor – der nächste doppelte Punktgewinn folgen.
Damit es gegen Plesse glatter läuft als beim stotternden Auftritt gegen Stadtoldendorf, ging Wiese bereits in die Video-Analyse des Auftritts seiner Mannschaft. Seine Erkenntnis: „Unser Spiel in die Tiefe war nicht existent. Und wir haben die riesigen Lücken auf der Seite des schlechtesten Stadtoldendorfer Abwehrspielers nicht ausgenutzt.“
Eine weitere Erkenntnis, so Wiese: „Uns fehlte es an Emotionen.“ Seine Frau, die das Spiel von der Tribüne aus verfolgte, habe ihn darauf hingewiesen. „Sie ist mein stärkster Kritiker und sieht so etwas sofort, schließlich zieht sie mit mir bereits seit 15 Jahren durch die Sporthallen.“ Das Abfeiern von Torerfolgen, das Abklatschen des Mitspielers, das Mitnehmen des eigenen Publikums – all das sei bei seinen Jungs nicht sonderlich ausgeprägt gewesen.
Positiv bewertet der HF-Trainer die Moral seiner Jungs, die sich in der zweiten Hälfte gegen die Stadtoldendorfer Führung stemmten und sich noch selbst aus dem Schlamassel zogen. „Saison-übergreifend hatten wir acht Spiele verloren, da ist es doch klar, dass der eine oder andere Wackelhände hat und zu viel nachdenkt“, sagt Wiese. „Umso cooler ist es, dass wir Charakter gezeigt haben und das Ding für uns gedreht haben.“
Was Plesse zu bieten hat, ist Wiese noch ein Rätsel. Er werde sich aber bis zum Abschlusstraining Videomaterial der ersten HSG-Spiele ansehen, erzählt der HF-Trainer. Klar ist: Routinier und Toptorjäger Malte Sültmann fehlt den Gästen an allen Ecken und Enden. Sültmann hatte sich kurz vor Abpfiff der Auftaktpartie gegen Lehrte (22:27) einen Mittelhandbruch zugezogen, wurde inzwischen operiert und fällt mehrere Wochen aus.
Auch den HF wird ein Leistungsträger fehlen. Linkshänder Roman Bruchno handelte sich gegen Stadtoldendorf zunächst die rote Karte ein, wischte beim Gang zur HF-Bank mit der flachen Hand vor seinem Gesicht und kassierte von den Schiedsrichtern die blaue Karte. „Sie haben die Geste wohl gegen sich gerichtet bewertet“, mutmaßt Wiese. Die Folge: Bruchno wird für mindestens zwei Partien gesperrt. Ob es weitere Ausfälle gibt, entscheidet sich kurzfristig, denn, so Wiese, „bei uns schwappt gerade eine Grippewelle durch“.
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 19.09.2019