Helmstedter verlieren nach blutleerem Auftritt das Kellerduell gegen Barsinghausen.
Mit einer enttäuschenden Leistung stieg Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt ins neue Jahr ein. Im Kellerduell gegen den HV Barsinghausen setzte es für die Helmstedter in eigener Halle eine deftige 23:29(10:14)-Niederlage.
Eine sattelfeste Abwehr, ein gutes Torwartspiel, klare Aktionen nach vorne – HF-Spielertrainer Markus Kopp hatte im Vorfeld der Partie eine klare Vorstellung davon, wie seine Mannschaft gegen den Tabellenletzten auftreten sollte. Und dann das: Den HF mangelte es an Emotionen, Bereitschaft, Durchsetzungsvermögen und Zweikampfverhalten. „Alles, was Barsinghausen gezeigt hat, hat bei uns gefehlt“, sagte Kopp. Besonders enttäuschend: Den HF gelangen lediglich 23 Tore gegen den zuvor sechs Spiele in Folge sieglosen Tabellenletzten. „Mit einer so schwachen Ausbeute gewinnst du in der Oberliga keine Punkte. Die Zeiten, in denen man Spiele auch mal mit 23:18 gewonnen hat, sind längst vorbei.“
Wenn es in der Julianum-Halle mal laut wurde, dann auf der Seite der Gäste. Das Team vom Deister trat eben auch als Team auf. Die Spieler versprühten positive Energie, sie spornten sich permanent gegenseitig an und feierten jeden Nebenmann für eine gelungene Abwehraktion oder den Torabschluss. Das Kontrastprogramm lieferten die Helmstedter: Es herrschte Stille, nichts zu sehen von einer „Brust-raus-Mentalität“. Die Abwehr wirkte über weite Strecken statisch, im Angriff agierten die Hausherren umständlich und ohne Überzeugung im Abschluss.
Nach 15 Minuten übernahm Barsinghausen sichtlich das Kommando. Johannes Sonneborn, auffälliger Strippenzieher im mittleren Rückraum der Gäste, setzte nicht nur seine Nebenleute glänzend ein. Der Routinier verwandelte sämtliche der fünf Gäste-Siebenmeter und legte auf seine Traumbilanz noch sechs Treffer aus dem Feld drauf. Vor allem das Zusammenspiel Sonneborns mit Zwei-Meter-Mann Torsten Lippert am Kreis gab den Helmstedter Abwehrspielern viele Rätsel auf. Kurzum: Die HF-Defensive fand bis zum Schluss keine Lösung.
Wer glaubte, dass nach dem 10:14-Pausenrückstand mit Beginn des zweiten Abschnitts das große Aufbäumen der Helmstedter beginnen würde, sah sich schnell eines Besseren belehrt. Barsinghausen blieb in den Aktionen konzentriert und konsequent und wackelte nur kurzzeitig. Nachdem Tim Wiebe für die HF auf 12:15 (34.) verkürzt hatte, berappelten sich die Gäste wieder und zogen – angeführt vom omnipräsenten Sonneborn – über 14:20 (44.) auf 18:25 (54.) davon. Den HF rannte die Zeit weg. Jan Schlüters Tor zum 23:26 (58.) kam zu spät, um noch einmal den Glauben zurückzubringen.
Kopp ärgerte sich am Ende über den emotionslosen Auftritt seiner Handballfreunde. „Man muss seinem Gegenspieler mit Körpereinsatz auch mal zeigen, wie weit er gehen darf. Das haben wir vermissen lassen. Wir hatten nur zwei Zeitstrafen – davon eine wegen Meckerns. Das sagt doch alles.“
HF: Klauß, Baum, Stickel – Herda 9, Bruchno 2, Bolecke 1, Wiebe 4, Wanzek 1, Schlüter 2, Vogel 2, Düsterhöft 2, Schülke, Kopp.
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 24.01.2022