Helmstedt-Büddenstedt tritt am Samstag mit Mini-Aufgebot in Stadtoldendorf an.
Es gibt Handballspiele, die möchte man als Trainer am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. So geht es Markus Kopp, Spielertrainer des Oberligisten Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt, wenn er sich an das Hinspiel gegen den TV 1887 Stadtoldendorf erinnert. Mit 20:32 unterlagen die HF im November in ihrer damaligen Ausweichhalle an der Kantstraße gegen das Team aus dem Landkreis Holzminden. „Eine historisch schlechte erste Halbzeit“ habe seine Mannschaft gespielt, sagt Kopp. Magere vier Tore brachten die HF in Durchgang 1 zustande – die Partie war zur Pause (4:13) entschieden.
An diesem Samstag (18 Uhr) kommt es zum Rückspiel. Während Stadtoldendorf mit dem Sieg in Helmstedt eine gute Saisonphase einleitete – der TV bewegte sich noch vor und erst recht nach der Corona-Zwangspause ab Mitte Januar von den Abstiegsrängen in ruhiges Fahrwasser –, ging es für die personell immer wieder gebeutelten HF in der Tabelle in die Gegenrichtung.
Der jüngste 27:21-Sieg beim TSV Burgdorf III wird im Helmstedter Lager als Mutmacher betrachtet. „Das waren für mich Bonuspunkte“, sagt Kopp. Gleiches gelte für das Stadtoldendorf-Gastspiel seines Teams, das der urlaubende Routinier aus der Ferne erleben wird. „Wenn wir dort punkten, was ich nicht für unmöglich halte, dann wären das weitere nicht einkalkulierte Zähler“, betont Kopp.
Die taktische Ausrichtung der HF in Burgdorf gilt als Blaupause für das zweite von vier Auswärtsspielen in Folge. Es gehe laut Kopp vor allem darum, mit den Kräfte hauszuhalten. Denn: Die HF fahren erneut mit einem Mini-Aufgebot los. In Burgdorf waren sie zu zehnt, in Stadtoldendorf – Stand Wochenmitte – sind sie ohne Kopp zu neunt. Jan-Luca Schülke, Tim Wiebe (beide erkrankt) und Roman Bruchno (private Gründe) fehlen sicher, personelle Anleihen aus der „Zweiten“ sind ausgeschlossen.
Um in Stadtoldendorf kräftemäßig gut über die Runden zu kommen, werde es in der Helmstedter Abwehr zu ständigen Positionswechseln kommen, kündigt Kopp an. „Mal deckt der eine auf der Außenposition, mal ein anderer. Dort kann man mal einigermaßen durchpusten.“
Auf die auf den Halbpositionen verteidigenden Helmstedter dürfte Schwerstarbeit zukommen. Allen voran der serbische Ex-Profi und 2,07-Meter lange Milan Vuckovic (unter anderen HC Zeleznicar und HC Vojvodina Novi Sad), mit 149 Treffern in 17 Spielen Führender in der Oberliga-Torjägerliste, wird Helmstedts Defensive ordentlich stressen. Vuckovic auszuschalten sei oberstes Gebot, die eigene Offensive dürfe indes nicht vernachlässigt werden. „Hoffentlich funktioniert unsere erste Welle beim Tempogegenstoß so gut wie in Burgdorf“, sagt Kopp. „Einer rennt los, fünf ruhen sich aus.“
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 07.04.2022