Autor: Mirko Marhenke

27:36 – „indiskutable“ Leistung

Handball-Oberliga Helmstedt-Büddenstedt unterliegt in eigener Halle Nienburg. 

Jörg Kleinert

Helmstedt. Nun ist es passiert: Erstmals seit eineinhalb Jahren hat Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt wieder ein negatives Punktekonto. Nach der deprimierenden 27:36 (13:22)-Abfuhr in eigener Halle gegen die HSG Nienburg stehen die Helmstedter mit 11:13 Punkten zwar weiter im breit gefächerten Tabellenmittelfeld, die Formkurve zeigt derzeit allerdings nach unten. 

„Unsere Leistung war indiskutabel“, ordnete HF-Spielertrainer Markus Kopp seinen und den Auftritt der kompletten Mannschaft ohne Umschweife ein. Kopps Tor zum 1:0 (1.) blieb die einzige Führung der Hausherren. „Als ich das nächste Mal auf die Anzeigetafel geblickt habe, stand es 1:6“, sagte Kopp. Da waren 7 Minuten gespielt. Der HF-Coach nahm eine Auszeit, wollte auf seine Mitspieler einwirken. Doch die Worte verhallten, es besserte sich nichts. Im Gegenteil: Nienburg, das einen soliden, aber unspektakulären Handball spielte, hatte keine Mühe, bis zur 18. Minute auf 14:7 zu enteilen. 

„Wir hatten uns viel für das Spiel vorgenommen, haben aber nichts davon umgesetzt“, erzählte Kopp. Vor allem die Aggressivität, mit der sie ihren Gästen die Lust am Spiel verderben wollten, brachten die Helmstedter gar nicht aufs Parkett. „Wir wollten Nienburg unter Druck setzen“, erklärte Kopp. Es blieb beim gutem Willen. Stattdessen vertändelten die Helmstedter reihenweise die Bälle, leisteten sich unvorbereitete oder unplatzierte Abschlüsse und liefen in die Konter. 

In Reichweite zum Gegner kamen die Helmstedter an diesem Tag nicht mehr. Bereits zwei Minuten nach dem Seitenwechsel hatte der Tabellendritte zehn Tore zwischen sich und die HF gelegt, zehn Minuten später stand es bereits 16:29. Den 13-Tore-Rückstand verkürzten die Helmstedter nur deshalb noch einmal auf 23:31 (50.), weil Nienburg zum einen in den Sparmodus geschaltet hatte und zudem den Bankspielern Praxis gab. 

Die vierte Heimpleite der Saison hakte Kopp schnell ab. Er schärfte bereits den Blick und auch die Konzentration auf das letzte Punktspiel des Jahres am kommenden Sonntag in Barsinghausen. „Ein wichtiges Spiel. Wir sollten dort nicht verlieren“, meinte Kopp. Der HF-Coach kann die Tabelle lesen. Und die besagt, dass den HF im Falle einer weiteren Niederlage zum Jahreswechsel ein Platz ganz nah an den Abstiegsrängen droht…

HF: Klauß, Shagluf – Koitek 1, Bolecke 8, Rudow 2, Bruchno 2, Osterloh 2, Schlüter 2, Wiebe 3, Kopp 1, Nowak 3, Frenkel, Lopez 3. 

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 10. Dezember 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 024

Vorfreude auf ein spaßiges Spiel

Handball-Oberliga HF Helmstedt-Büddenstedt empfangen den Dritten Nienburg.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Die HSG Nienburg kommt. Und die zählt durchaus zu den Lieblingsgegnern der Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt. Am Samstag um 18 Uhr treffen die beiden Oberligisten in der Julianum-Sporthalle aufeinander.

Doch woher rührt die Wertschätzung für und die Freude auf die Gäste von der Weser? „Es macht einfach immer Spaß, gegen Nienburg zu spielen. In der Vergangenheit haben wir uns stets enge Spiele geliefert“, sagt HF-Spielertrainer Markus Kopp. In den vergangenen Spielzeiten begegneten sich beide Kontrahenten dabei tabellarisch betrachtet auf Augenhöhe – in dieser Saison dagegen nicht. Nienburg zeigt die gewohnte Konstanz und ist mit nur 5 Minuspunkten erster Verfolger des Spitzenduos Vinnhorst und Vorsfelde. Die HF haben nach 11 Spielen als einziger Oberligist ein ausgeglichenes Punktekonto und sind Siebter. Vorteil Nienburg: Die Mannschaft ist eingespielt, setzt auf schnelle Konter und weist mit im Schnitt über 32 Toren pro Spiel den zweitbesten Liga-Wert auf.

„Wir müssen zusehen, dass wir beim schnellen Rückzug nach Ballverlusten einen Gang zulegen“, sagt Kopp. Auch ihr eigenes Tempospiel wollen die Helmstedter forcieren – ein Stilmittel, das zuletzt nicht so gut funktioniert hat. Sicherlich auch deshalb, weil die Flügelzange Pascal Koitek/Tim Bolecke aus Verletzungsgründen nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war. „Wenn wir erst vor einer Abwehrreihe ins Aufbauspiel kommen, wird es für uns ungleich schwerer“, weiß Kopp, der am Wochenende voraussichtlich erneut auf einen vollbesetzten Kader bauen kann. Ein Umstand, der ihn positiv stimmt, dass ein Heimsieg gelingt. „Unschlagbar ist Nienburg für uns auf jeden Fall nicht.“

Derweil steht fest, dass die HF ihr „Final-Four“-Pokalturnier noch in diesem Jahr bestreiten. Qualifiziert hatte sich dafür noch Helmstedts Liga-Kontrahent Sportfreunde Söhre sowie der ATSV Habenhausen und der OHV Aurich aus der Nordsee-Oberliga. Gespielt wird am 22. Dezember in Bremen, Gastgeber des Turniers ist Habenhausen. „Dieser frühe Termin ist wohl der Handball-WM im Januar geschuldet“, sagt Kopp. „Man hat, so denke ich, einfach keine anderen freien Termine mehr.“ Der Gastgeber und derzeitige Dritte der Oberliga Nordsee ist um 15 Uhr auch der Halbfinalgegner der Handballfreunde. Das Finale findet am selben Tag statt.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 6. Dezember 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 027

Chancenwucher: Die HF schlagen sich selbst

Helmstedt-Büddenstedt verliert unnötig mit 24:27 beim TSV Burgdorf III.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Sich Torchancen herauszuspielen ist eine, sie auch zu nutzen eine andere Angelegenheit. Schritt 1 gelang den Handballfreunden Helmstedt/Büddenstedt in ihrem Oberliga-Auswärtsspiel beim TSV Burgdorf III vortrefflich. Hochkaräter gab es im Dutzend – und das in beiden Halbzeiten. Einzig an der Verwertung haperte es. „Wir haben uns selbst geschlagen, weil wir die klaren Dinger einfach nicht im Burgdorfer Tor untergebracht haben“, sagte HF-Spielertrainer Markus Kopp nach der 24:27 (14:15)-Niederlage seiner Mannschaft bei der Drittvertretung des Bundesligisten.

Die Handballfreunde traten in dieser Saison erstmals mit voller Besetzung an, einzig Gorden Müller fehlte. Kopp und Co-Trainer Tristan Staat besaßen also ungewohnt viele Möglichkeiten, taktisch und personell auf Spielsituationen zu reagieren. Und sie waren früh zum Handeln gezwungen, denn die Helmstedter fanden zunächst gar nicht in die Partie. „Wir haben im Angriff viele falsche Entscheidungen getroffen und oft den Ball verdaddelt“, sagte Kopp. Die Folge: Nach knapp zehn Minuten lagen die HF 1:6 hinten, bis zum 4:9 (17.) blieb es bei der Differenz. Erst eine Auszeit, in der Staat und Kopp auf die Spieler einwirkten, brachte Besserung. Binnen sechs Minuten kamen die HF heran (10:12, 23.).

„Wir haben solide gespielt, das Momentum war auf unserer Seite“, sagte Kopp. Das blieb so bis zur letzten Minute der ersten Hälfte. Erst traf Pascal Koitek 50 Sekunden vor dem Pausenpfiff zum 13:15, einen abgefangenen Ball später stand es fast mit dem Schlusssignal nur noch 14:15. Tim Bolecke hatte einen Tempogegenstoß versenkt. Derselbe Spieler glich 34 Sekunden nach Wiederbeginn sogar aus – die Partie war wieder offen. Sie blieb es auch trotz ständig wechselnder Führung. Nach Koiteks Treffer zum 21:20 (47.) wähnten sich die HF auf einem guten Weg. Dass es kein Erfolgsweg wurde, hatte sich die Mannschaft selbst zuzuschreiben.

In den Schlussminuten trat wieder jene Schwäche zutage, die den Helmstedtern schon den Start ins Spiel erschwert hatte. Sie brachten den Ball aus aussichtsreichen Positionen nicht mehr im Burgdorfer Gehäuse unter. Das passierte den Helmstedtern so oft, dass die Hausherren erneut vorbeizogen. Beim 25:22 (55.) hatte sich Burgdorf vorentscheidend abgesetzt. Auch personelle Korrekturen halfen den Helmstedtern nicht mehr zur letztmaligen Wende. Kopp ärgerte sich über die verschlafene Anfangsviertelstunde: „Wenn wir in der Phase unsere klaren Chancen reinmachen, gewinnen wir das Ding.“

Handballfreunde: Klauß, Shagluf – Nowak, Timplan 2, Schlüter, Osterloh, Kopp, Lopez 1, Bolecke 5, Wiebe 4, Bruchno 4, Rudow, Koitek 6, Frenkel 2.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 3. Dezember 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 031

HF „optimistisch“ in Burgdorf

Helmstedt tritt die Fahrt mit drei Rückkehrern an.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Für diese Spiele wurde in der Sportlersprache wohl der Begriff „auf Augenhöhe“ kreiert. Wenn die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt am Freitag (20.30 Uhr) in der vorgezogenen Partie des 11. Oberliga-Spieltags beim TSV Burgdorf III antreten, dann begegnen sich beide Kontrahenten regelrecht auf Augenhöhe.

Denn: Die Saisonverläufe der Drittvertretung des Erstligisten Burgdorf und der HF ähneln sich. Das ständige Auf und Ab in den Formkurven der beiden Kontrahenten brachte ihnen jeweils 11:9 Punkte und somit einen Platz im oberen Tabellenmittelfeld ein. Lediglich das um vier Treffer bessere Torverhältnis weist die Helmstedter als Tabellenfünften und die TSV-„Dritte“ auf Rang 6 aus. Während sich die HF vor Wochenfrist gegen Schaumburg zu einem Heimsieg duselten, mühte sich Burgdorf zu einem Arbeitssieg beim nach zehn Spielen noch punktlosen Schlusslicht TG Münden.

„Es ist wie jedes Jahr, wenn es gegen Burgdorf geht: Wir wissen nicht, was uns personell erwartet“, sagt HF-Co-Trainer Tristan Staat. „Es hängt immer davon ab, wie es personell bei den Bundesliga-Mannschaften der Burgdorfer aussieht.“ In den vergangenen Jahren sei seine Mannschaft mit dieser Ungewissheit bezüglich des Gegners gut zurechtgekommen. Die HF setzten fast immer ihr Spiel durch und feierten Siege. So soll es auch am Freitagabend sein, an dem die Helmstedter ihren jüngsten Heimerfolg gegen Schaumburg mit Auswärtspunkten veredeln und ihr Punktekonto auf 13:9 hochschrauben wollen.

Sie gehen diese Partie zumindest personell gestärkt an. Spielertrainer Markus Kopp ist von seiner Dienstreise zurück, auch Tim Wiebe, zuletzt ebenfalls dienstlich gebunden, kehrt auf seine Stammposition im linken Rückraum zurück. Tim Boleckes Finger-Schnittwunde ist inzwischen verheilt, sodass der schnelle Linksaußen die Flügelzange mit Rechtsaußen Pascal Koitek komplettiert. Neuzugang Matthias Rudow, einer der Sieggaranten gegen Schaumburg, dürfte erneut auf der Spielmacher-Position Einsatzminuten bekommen. „Wir sind personell gut aufgestellt, das stimmt uns optimistisch“, sagt Staat.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 29. November 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 030

Duselsieg beendet Heimmisere

HF-Neuzugang brilliert bei seinem Debüt und führt zum Sieg.

Jörg Kleinert

Helmstedt. Einen Duselsieg landeten die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt am zehnten Oberliga-Spieltag. In eigener Halle setzte sich die Mannschaft im Duell zweier Mittelfeldteams gegen die HSG Schaumburg Nord dank starker fünf Schlussminuten mit 34:32 (18:18) durch. Es war im fünften Anlauf erst der zweite HF-Erfolg vor heimischer Kulisse, zuletzt hatte es im Julianum drei Niederlagen in Folge gegeben.

Gästecoach Sebastian Reichardt stand nach der Partie bei der Stehtisch-Pressekonferenz etwas ratlos da. „Ich habe keine Ahnung, warum wir dieses Spiel noch verloren haben“, sagte er. HF-Co-Trainer Tristan Staat hatte dafür eine simple Erklärung: „Weil wir in den letzten fünf Minuten endlich wachgeworden sind.“

Doch der Reihe nach: 17 Minuten vor dem Ende sprach viel für die vierte Heimniederlage der Helmstedter in Folge seit ihrem Saisonauftaktsieg gegen Plesse-Hardenberg. Schaumburg lag mit 27:24 in Führung, auch neun Minuten vor dem Ende (29:27) hatte sich an dem Trend nichts geändert. Die Gäste fanden bis dahin immer wieder Lücken in der – wie in den vergangenen Wochen – nicht immer sattelfesten Helmstedter Abwehrreihe.

Und doch gab es das Happy End, „weil wir emotional noch einmal alles aus uns herausgeholt haben“, sagte Staat. Ein mitentscheidender personeller Faktor: Neuzugang Matthias Rudow zeigte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten und spielte in den engen Situationen seine ganze Routine aus. Mitte der ersten Halbzeit war der 33-jährige Ex-Zweitliga-Akteur aufs Feld gekommen – und führte sofort in der ihm eigenen Art Regie. Mit Übersicht kreierte der Magdeburger Wurfchancen für seine Nebenleute, er beschleunigte den Ball wenn nötig, trat aber auch auf die Bremse, um die Aktionen der HF zu beruhigen. Kurzum, so Staat: „Rudi hat eine Wahnsinns-Debütvorstellung hingelegt.“ Und als es gegen Ende wichtig wurde, glänzte Rudow auch als Torschütze – etwa beim Anschluss zum 28:29 (52.) oder beim Ausgleich zum 30:30 (55.).

Rudows Debüt war vor allem deshalb wichtig, weil die Ausfälle von Gorden Müller (private Gründe), Spielertrainer Markus Kopp, der auf dem Rückweg von einer Dienstreise noch in London auf dem Flughafen festhing, sowie der angeschlagenen Tim Bolecke und Tim Wiebe Lücken ins Team gerissen hatten. Die fehlende Spielpraxis war Rudow jedenfalls nie anzumerken. Unter dem Strich stand ein HF-Erfolg, der laut Staat „kein Prunkstück“ war. Sascha Timplan zum 33:32 (59.) und Jakob Nowak 7 Sekunden vor dem Abpfiff machten für die Helmstedter den Deckel drauf.

Handballfreunde: Shagluf, Klauß – Koitek 7, Rudow 6, Bruchno 3, Osterloh, Lopez 4, Frenkel 6, Schlüter, Nowak 6, Timplan 2.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 26. November 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 029