Kategorie: 1. Herren

Diese Kategorie enthält Berichte zur 1. Herrenmannschaft der Handballfreunde Helmstedt–Büddenstedt.

120 Sekunden sorgen für Fassungslosigkeit

Die HF Helmstedt-Büddenstedt hatten den MTV Großenheidorn am Rande der Niederlage – doch dann folgte die Enttäuschung.

Hängende Köpfe, Wortlosigkeit, leere Blicke: Unmittelbar nach Abpfiff der Partie beim MTV Großenheidorn herrschte auf der Bank des Oberligisten Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt Fassungslosigkeit. 120 Sekunden vor Ablauf der Spielzeit lagen die Helmstedter nach Christian Lopez’ zehntem Treffer mit 29:27 in Führung. Mehr noch: Die HF spielten in der Schlussphase in 6:4-Überzahl. Und dennoch standen sie am Ende mit leeren Händen da. Der Drittligaabsteiger glich 33 Sekunden vor dem Ende nicht nur aus, sondern traf die Helmstedter mit einem Konter sechs Sekunden vor dem Schluss-Signal zum 30:29 (16:14)-Sieg tief ins Mark.

HF-Spielertrainer Markus Kopp grübelte noch am Tag nach dem Spiel, wie es zu dieser bitteren Niederlage kommen konnte. „Man liegt bis nachts um 2 Uhr im Bett und überlegt, was hätte besser laufen können.“ Nun, eigentlich hätte nichts besser laufen können für die Helmstedter – zumindest 58 Minuten lang. Denn die junge Truppe – Tim Wiebe war mit 23 Jahren ältester Feldspieler – verkaufte sich ausgezeichnet und hatte den Favoriten am Rand einer Niederlage. Wären da nicht die Minuten 59 und 60 gewesen…

Es war alles angerichtet für ein Helmstedter Siegertänzchen. Doch was dann passierte, beschrieb Kopp so: „Wir haben uns Würfe genommen, die wir so nicht nehmen dürfen.“ Beispiel: Bei 6:4-Überzahl suchten die HF den Abschluss über die Rechtsaußenposition. „Das ist natürlich nicht die bevorzugte Position in so einer Situation“, sagte der Spielertrainer, der indes keinen seiner Spieler in die Kritik nahm. „Hut ab vor jedem der Jungs, der Verantwortung übernimmt.“

Als Großenheidorn 33 Sekunden vor dem Ende zum 29:29 ausglich, nahm Kopp eine letzte Auszeit. Der Plan: Ein möglichst später und sicherer Torabschluss, um den Gastgebern keine Zeit mehr für einen Gegenangriff zu geben. Zehn Sekunden vor Ablauf der Uhr kam der Helmstedter Torwurf. Allerdings blieb der Ball vor den Füßen des MTV-Torhüters liegen. Der warf ihn geistesgegenwärtig auf seinen durchstartenden Außenspieler Sven Bretz, der über die verwaiste Helmstedter Abwehrseite zum 30:29-Sieg traf.

Nach der Partie habe es viele aufmunternde Worte auch vonseiten der Gastgeber und einiger Zuschauer gegeben, berichtete Kopp. „Aber für Applaus gibt es keine Punkte“, unterstrich der Coach der Helmstedter und schob nach: „Zumindest einen Punkt hätten wir verdient gehabt.“

HF: Klauß, Baum – Meyer, Kolditz 2, Stapf 1, Wiebe 4, Bolecke 8, Düsterhöft 3, Lopez 10, Schlüter, Danneberg 1.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 17.02.2020

Tim Wiebe und die Handballfreunde verloren denkbar knapp beim MTV Großenheidorn. Foto: Detlev Keller

HF stehen vor hoher Hürde

Formstarkes Großenheidorn empfängt Helmstedt

Die Handballer des Oberligisten HF Helmstedt-Büddenstedt blicken im Abstiegskampf nach zuletzt zwei Auswärtssiegen wieder zuversichtlich in die sportliche Zukunft. Dank der Erfolge in Stadtoldendorf (31:27) und bei Schlusslicht Plesse-Hardenberg (27:24) beträgt der Vorsprung auf den ersten Regelabstiegsplatz vier Punkte. Ein Ruhepolster ist das indes nicht, denn die HF sind bis zum Saisonende überwiegend auswärts gefordert. Der nächste Auftritt in der Fremde steht der Mannschaft an diesem Samstag (19.30 Uhr) bevor, wenn sie in Wunstorf bei Drittliga-Absteiger MTV Großenheidorn antritt.

Die Gastgeber vom Steinhuder Meer erleben, gemessen an den eigenen Erwartungen, eine enttäuschende Saison. Der MTV ist nur Sechster, zeigte zuletzt aber immerhin aufsteigende Tendenz und blieb seit Anfang Dezember in sechs Spielen (10:2 Punkte) unbesiegt. „Heidorn ist die Mannschaft der Stunde“, sagt denn auch HF-Coach Markus Kopp – zumal der Tabellensechste zuletzt mit Siegen gegen den Lehrter SV (31:26) und bei der HSG Nienburg (27:26) – zwei Mannschaften der gehobenen Güte in der Oberliga – aufhorchen ließ. Ein Trainerwechsel zum Jahreswechsel habe sich bei den Gastgebern offenbar positiv ausgewirkt, so Kopp: „So langsam kommen sie ins Rollen und finden zurück zu alter Stärke.“ Helmstedts Trainer verwundere der Heidorner Aufschwung nicht, „da sie im Grunde noch immer mit ihrem letztjährigen Drittliga-Kader spielen“.

Kopp sieht seine Mannschaft, die im Hinspiel mit 24:27 unterlag, zwar in einer Außenseiterrolle, dennoch keinesfalls chancenlos. „Wir haben nach zwei Siegen in Folge auch neues Selbstvertrauen“, sagt der Spielertrainer, der wieder auf den besten Schützen, Johannes Frenkel (87 Tore in 15 Spielen), setzen kann. Der Rückraumspieler hat seine Erkältung auskuriert. Verhindern müsse seine Mannschaft, dass die Gastgeber ins Laufen kommen, betont Kopp. „Heidorn spielt eine starke zweite Welle, die können einen Gegner überrennen.“ Auch der Defensivverbund, gepaart mit einem starken Torhüter, biete gehobenes Viertliga-Niveau.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 13.02.2020

27:24 – klasse Kampfgeist im Kellerduell

HF Helmstedt-Büddenstedt setzen sich bei der HSG Plesse-Hardenberg durch.

Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt haben auf Abstiegskampf-Modus gestellt und die Nerven bewahrt. Nach dem Sieg in Stadtoldendorf (31:27) setzte sich der Oberligist auch im zweiten Kellerduell in Folge durch. Bei Schlusslicht HSG Plesse-Hardenberg gab es einen 27:24 (12:9)-Erfolg.

Dabei begann das wichtige Nervenspiel für die HF höchst unbefriedigend. Nach elf Minuten lagen die Hausherren 5:1 vorne, die Helmstedter schienen mit den Gedanken noch auf der Autobahn statt in der Sporthalle zu sein. Doch von der kalten Dusche erholten sie sich schnell. Sie schüttelten sich, fanden zu ihrer spielerischen Linie und kamen zu Torerfolgen. Fünf davon in Folge – dreimal traf Tim Wiebe, zweimal Max Kolditz – kippten das Zwischenergebnis, plötzlich lagen die HF mit 6:5 vorne (19. Minute).

Das neue Spielertrainer-Gespann der HF, Markus Kopp und Matthias Rudow, hatte nach dem Fehlstart einen wichtigen Schachzug vollzogen. Weil der einzig verbliebene Rückraumschütze Tim Wiebe sowie Max Kolditz früh mit zwei Zeitstrafen belastet waren, wurde Matti Düsterhöft in der Abwehr in die Verantwortung gezwungen. Der Youngster bestand seine Feuertaufe als Vorgezogener in der 5:1-Abwehr der Helmstedter und störte die Plesser Angriffe nachhaltig.

Vom Zeitpunkt der 6:5-Führung an spielten die HF die Partie von vorne weg. Plesse glich letztmals beim 8:8 (25.) aus, danach legten nur noch die Helmstedter vor. In Minute 39 waren es beim 19:13 gar komfortable sechs Treffer. Dieses Polster gab den HF die nötige Ruhe. Und es war ein guter Puffer, als die Hausherren beim 18:21 (49.) und 21:24 (55.) noch einmal in Reichweite kamen. In den Schlussminuten – der bis dahin siebenfache HF-Torschütze Tim Wiebe saß nach seiner dritten Zeitstrafe auf der Tribüne (48.) – übernahmen Christian Lopez (4) und Tim Bolecke (3) die Last des Torewerfens.

Markus Kopp zeigte sich nach Spiel 1 nach der Trennung von Trainer Andreas Wiese erleichtert. „Wir hatten unter der Woche super trainiert, die Jungs waren bestens vorbereitet“, erzählte der Spielertrainer, der kurzfristig die Absagen von Roman Bruchno und Johannes Frenkel für seinen Matchplan zu verarbeiten hatte. Für den Erfolg elementar wichtig gewesen sei, dass die Spieler bis zum Umfallen gekämpft hätten. „Jeder hat sich nach jedem Ball geschmissen, das war klasse“, resümierte Kopp.

HF: Klauß, Baum – Wiebe 7, Bolecke 7, Kopp, Rudow, Düsterhöft, Lopez 5, Schlüter 2, Stapf 2, Kolditz 4, Meyer.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 10.02.2020

Christian Lopez und die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt gewannen das Kellerduell bei der HSG Plesse-Hardenberg. Foto: Detlev Keller

Kopp: Zehn Punkte brauchen wir noch

Die HF Helmstedt-Büddenstedt sind bei Schlusslicht Plesse in der Pflicht.

Spiel 1 nach Andreas Wiese: Der 39-jährige Trainer und der Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt haben ihre Zusammenarbeit vor einer Woche überraschend nach nur 15 Spieltagen beendet. Die starke berufliche Belastung des Schönebeckers führte zu dieser Entscheidung.

Auf das Kellerduell der HF an diesem Samstag (19.30 Uhr)beim Tabellenletzten HSG Plesse-Hardenberg bereitet das spielende HF-Duo Markus Kopp/Matthias Rudow die Mannschaft vor. Kreisläufer Kopp und Regisseur Rudow sind auch die interne Trainerlösung bis zum Saisonende, beide sollen das Team zum Klassenerhalt führen. „Wir sind beide alte Hasen, wir werden die Zusammenarbeit schon hinbekommen“, sagt Kopp.

Auf dem Weg zum angestrebten Ligaerhalt ist die Partie bei der HSG Plesse ein wichtiger Schritt. Doch Kopp blickt schon über das kommende Wochenende und Spieltag 16 hinaus. „Es folgen weitere wichtige Spiele für uns in Großenheidorn und gegen Barsinghausen. Auch das sind Spiele, die für uns entscheidend sind.“

9:21 Punkte haben die HF derzeit auf dem Konto, die Abstiegsränge sind trotz des jüngsten 31:27-Erfolgs in Stadtoldendorf sehr nah. „Zehn Punkte brauchen wir noch“, rechnet er vor. Das Problem: Die HF müssten auch Auswärtspunkte sammeln, denn sie haben nur noch vier Heimspiele. Der Blick geht aber auch in Richtung Liga 3, wo mit Burgwedel und Northeim zwei Teams in Abstiegsnöten sind und in der Saison 2020/2021 womöglich zusätzliche Plätze in der Oberliga einnehmen.

Für seine Mannschaft spreche indes, so Kopp, „dass wir zuletzt die Qualität gezeigt haben, auch auswärts mithalten zu können“. Mehr noch: Der Sieg in Stadtoldendorf habe als Stimmungs-Aufheller gedient. Die Mannschaft habe unter neuer Anleitung im Training sehr konzentriert und motiviert mitgezogen.

Kopp formuliert die Devise für Samstag eindeutig: „Wir müssen beim Tabellenletzten die Punkte holen.“ Plesse sammelte bislang nur zwei Unentschieden, denen 13 Niederlagen gegenüberstehen. Personell ist fast alles im Lot bei den HF. Einzig Roman Bruchnos Einsatz ist fraglich.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 06.02.2020

Paukenschlag! HF und Coach Wiese gehen getrennte Wege

Berufliche Gründe sorgen für Ende der Zusammenarbeit.

Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt und Trainer Andreas Wiese gehen seit dem späten Donnerstagabend getrennte Wege. Die Verantwortlichen des vom Abstieg bedrohten Oberligisten und der 39-jährige Schönebecker verständigten sich in enger Absprache darauf, ihre Zusammenarbeit nach nur sieben Monaten und 15 Spieltagen zu beenden.

Doch nicht der enttäuschende Saisonverlauf – die HF sind mit 9:21 Punkten Viertletzter – sei der Grund für die Trennung, betonte HF-Spieler und Teamsprecher Markus Kopp. „Es waren ausschließlich berufliche Gründe ausschlaggebend. Andreas ist in seiner Firma extrem eingespannt, er muss derzeit viele Lehrgänge besuchen und ein Qualifizierungsprogramm absolvieren“, sagte Kopp, der den 39-Jährigen als akribischen Trainer lobte. „Aber ein regelmäßiges Training mit der Mannschaft kann er zeitlich nicht mehr gewährleisten. Und das ist nicht sein Anspruch.“ Ohnehin wäre die Zusammenarbeit mit Wiese aus den genannten Gründen spätestens nach dieser Saison beendet worden.

Kopp selbst wird wie schon vor zwei Jahren – seinerzeit hatte Ex-Nationalspieler Sven Liesegang den HF früh in der Saison den Rücken gekehrt – als interne Interimslösung einspringen. Dem 43-jährigen Kreisläufer zur Seite steht Matthias Rudow. Für den 34-jährigen Regisseur der HF ist es das erste Trainer-Engagement seiner Laufbahn.

Kopp ist überzeugt, dass diese Tandem-Lösung funktionieren wird. „Rudi hat in Dresden schon zweite Liga gespielt, er kommt aus der Schule des SC Magdeburg. Er hat extrem viel Erfahrung und wird das hinbekommen“, glaubt der Interimscoach, der sich in den verbleibenden elf Spielen wohl vornehmlich an der Seitenlinie statt auf dem Parkett tummeln wird.

Nicht mehr im HF-Trikot auflaufen wird Kreisläufer Sascha Timplan. „Wir haben die Zusammenarbeit mit ihm ebenfalls am Donnerstag beendet. Sascha hat sich beruflich verändert und kann nicht mehr mit uns trainieren“, erzählte Kopp. „In unserer sportlichen Situation brauchen wir jetzt aber Leute, die voll mitziehen.“ Timplan tauchte letztmals im Dezember gegen den MTV Braunschweig auf dem Spielberichtsbogen auf. „Findet er einen neuen Verein, legen wir ihm keine Steine in den Weg und stempeln seinen Pass fristgerecht ab“, sagte Kopp weiter. Die Suche nach einem neuen Trainer läuft nun an. Das Duo Kopp/Rudow ist eine Übergangslösung, im Sommer soll ein neuer Mann übernehmen.

Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 01.02.2020

Andreas Wiese (links) ist nicht mehr Trainer der Handballfreunde. Seine Nachfolge tritt Markus Kopp (rechts) zusammen mit Matthias Rudow an. Foto: Detlev Keller