HF-Neuzugang brilliert bei seinem Debüt und führt zum Sieg.
Jörg Kleinert
Helmstedt. Einen Duselsieg landeten die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt am zehnten Oberliga-Spieltag. In eigener Halle setzte sich die Mannschaft im Duell zweier Mittelfeldteams gegen die HSG Schaumburg Nord dank starker fünf Schlussminuten mit 34:32 (18:18) durch. Es war im fünften Anlauf erst der zweite HF-Erfolg vor heimischer Kulisse, zuletzt hatte es im Julianum drei Niederlagen in Folge gegeben.
Gästecoach Sebastian Reichardt stand nach der Partie bei der Stehtisch-Pressekonferenz etwas ratlos da. „Ich habe keine Ahnung, warum wir dieses Spiel noch verloren haben“, sagte er. HF-Co-Trainer Tristan Staat hatte dafür eine simple Erklärung: „Weil wir in den letzten fünf Minuten endlich wachgeworden sind.“
Doch der Reihe nach: 17 Minuten vor dem Ende sprach viel für die vierte Heimniederlage der Helmstedter in Folge seit ihrem Saisonauftaktsieg gegen Plesse-Hardenberg. Schaumburg lag mit 27:24 in Führung, auch neun Minuten vor dem Ende (29:27) hatte sich an dem Trend nichts geändert. Die Gäste fanden bis dahin immer wieder Lücken in der – wie in den vergangenen Wochen – nicht immer sattelfesten Helmstedter Abwehrreihe.
Und doch gab es das Happy End, „weil wir emotional noch einmal alles aus uns herausgeholt haben“, sagte Staat. Ein mitentscheidender personeller Faktor: Neuzugang Matthias Rudow zeigte keinerlei Anpassungsschwierigkeiten und spielte in den engen Situationen seine ganze Routine aus. Mitte der ersten Halbzeit war der 33-jährige Ex-Zweitliga-Akteur aufs Feld gekommen – und führte sofort in der ihm eigenen Art Regie. Mit Übersicht kreierte der Magdeburger Wurfchancen für seine Nebenleute, er beschleunigte den Ball wenn nötig, trat aber auch auf die Bremse, um die Aktionen der HF zu beruhigen. Kurzum, so Staat: „Rudi hat eine Wahnsinns-Debütvorstellung hingelegt.“ Und als es gegen Ende wichtig wurde, glänzte Rudow auch als Torschütze – etwa beim Anschluss zum 28:29 (52.) oder beim Ausgleich zum 30:30 (55.).
Rudows Debüt war vor allem deshalb wichtig, weil die Ausfälle von Gorden Müller (private Gründe), Spielertrainer Markus Kopp, der auf dem Rückweg von einer Dienstreise noch in London auf dem Flughafen festhing, sowie der angeschlagenen Tim Bolecke und Tim Wiebe Lücken ins Team gerissen hatten. Die fehlende Spielpraxis war Rudow jedenfalls nie anzumerken. Unter dem Strich stand ein HF-Erfolg, der laut Staat „kein Prunkstück“ war. Sascha Timplan zum 33:32 (59.) und Jakob Nowak 7 Sekunden vor dem Abpfiff machten für die Helmstedter den Deckel drauf.
Handballfreunde: Shagluf, Klauß – Koitek 7, Rudow 6, Bruchno 3, Osterloh, Lopez 4, Frenkel 6, Schlüter, Nowak 6, Timplan 2.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 26. November 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 029