Helmstedt verliert das Topspiel gegen den MTV Großenheidorn.
Von Jörg Kleinert
Helmstedt. Kleinigkeiten entscheiden Handballspiele, in denen sich zwei Mannschaften nahezu auf Augenhöhe begegnen. Mal ist es ein Abspielfehler zu viel, der in einen Tempogegenstoß inklusive Torerfolg des Gegners mündet, mal ist es die Zeitstrafe, die sich ein Abwehrspieler einhandelt, weil er einen Schritt zu spät auf die Aktion des Angreifers reagiert und sich nur mit einem Foul zu behelfen weiß.
So war es auch im Spitzenspiel der Oberliga zwischen den Handballfreunden Helmstedt-Büddenstedt, Dritter des Klassements, und Tabellenführer MTV Großenheidorn. Die Gäste vom Steinhuder Meer setzten sich vor allem deshalb in der Helmstedter Julianum-Sporthalle mit 28:25 (16:13) durch und stehen nun kurz vor dem Sprung in Liga 3, weil sie im Abschluss gnadenlos effektiv auftraten, während das Wurfbild der Helmstedter zeitweise eine ordentliche Streuung aufwies.
Mehr noch: „In den entscheidenden Situationen haben wir den Ball nicht an den Mann gebracht“, klagte HF-Spielertrainer Markus Kopp. Er dachte an jene Minuten in der Schlussphase, als sich die HF nach einem 20:24-Rückstand (48.) durch Roman Bruchnos Treffer auf 24:25 (53.) herangearbeitet hatten. Die Hausherren bekamen die Chancen auf den Ausgleich, vergaben sie jedoch. „Gefühlt war auch ein bisschen Pech dabei“, sagte Kopp. Ganz anders die Gäste aus Großenheidorn. „Wenn sie die Chance sahen, haben sie sie auch genutzt“, erzählte der Helmstedter Coach weiter. Zwei Minuten nach Bruchnos Anschlusstreffer stand es aus HF-Sicht wieder 24:27 – die Vorentscheidung.
Heidorn spielte die Restzeit im Stil eines Spitzenteams herunter. Auffällig waren die Geduld und die Ballsicherheit der Seeprovinzler in der Vorwärtsbewegung. Lauf- und Passwege waren bestens aufeinander abgestimmt. Gingen mal die Arme der Schiedsrichter als Zeichen eines drohenden Zeitspiels in die Höhe, „haben sich die Heidorner auch davon nicht aus der Ruhe bringen lassen“, so Kopp. Dass der Spitzenreiter zum ersten Mal in dieser Saison von einem Gegner unter 30 erzielten Toren gehalten wurde, spielte am Ende keine Rolle. Auch Heidorns Defensive stand, hinzu kamen die „Fahrkarten“ der HF-Angreifer, deren Würfe zu oft neben oder über dem Kasten landeten.
Markus Kopp war trotz der Niederlage nicht enttäuscht, so wenig wie seine Mitspieler. „Heidorn hat schon eine klasse Mannschaft. Aber wir haben es geschafft, sie vor ein paar Aufgaben zu stellen.“ Leider, so Kopp weiter, lag sein Team früh in Rückstand. „Und dem sind wir das gesamte Spiel hinterhergelaufen.“
Aufstellung & Tore Handballfreunde: Shagluf, Klauß – Herda 4, Bolecke 5, H. Wiebe 1, T. Wiebe 6, Mack, Kopp, Lopez, Meyer, Timplan 5, Nowak.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 19. Maerz 2018 – Helmstedter Sport – Seite 29