Die Helmstedter verlassen am Ende etwas die Kräfte. Es fehlen „Ideen und Durchschlagskraft“.
Sie haben alles gegeben – doch am Ende standen sie mit leeren Händen da. Lange Zeit durfte Oberligist Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt im Heimspiel und Derby gegen den MTV Vorsfelde auf einen Überraschungs-Coup hoffen. Dass Vorsfelde schließlich mit 22:19 (12:12) die Nase vorne hatte, begründete HF-Trainer Matthias Rudow so: „In der zweiten Halbzeit fehlte es unserem Spiel an Ideen und an der nötigen Durchschlagskraft.“
Immerhin: Kampf und Körpersprache seiner Spieler seien über weite Strecken zu erkennen gewesen. Der Wille, zwei im Vorfeld nicht unbedingt eingeplante Punkte vielleicht doch zu holen, ebenso. Dem Willen ließen die Helmstedter in der ersten Halbzeit Taten folgen. „Wir haben im Angriff immer wieder gute Lösungen gefunden“, stellte Rudow heraus. Der Lohn waren mehrere Führungen für die Handballfreunde, beim 6:4 (13. Minute) und beim 12:10 (27.) gar mit zwei Treffern. Dass die Helmstedter Bank nominell gut besetzt war, wirkte sich im Spiel jedoch nicht positiv aus. Einige Spieler waren nach Erkrankungen zwar zurück im Kader, ihnen gingen nach Kurzeinsätzen aber sichtbar Luft und Kraft aus. Je länger die Partie dauerte, desto häufiger musste Rudow personell rotieren, um Verschnaufpausen zu schaffen.
Dass den Helmstedtern in der zweiten Halbzeit phasenweise die Puste und dauerhaft die Ideen ausgingen, wirkte sich lange Zeit nur deshalb nicht auffällig negativ aufs Zwischenergebnis aus, weil Torhüter Christian Sauer zu großer Form auflief. 14 Paraden hatte Rudow notiert – ein Topwert. Dennoch übernahm Vorsfelde kurz nach dem Seitenwechsel die Führung, schüttelte die HF aber nie ab. Selbst der 20:17-Vorsprung (56.) war für die Gäste kein Ruhepolster, denn Aushilfs-Kreisläufer Tim Wiebe (57.) und Linkshänder Jan Schlüter (58.) machten es mit ihren Treffern noch einmal spannend. Wiebes Zeitstrafe (58.) zog den Helmstedtern den Stecker, Marco Frerichs Siebenmetertor zur 21:19-Gästeführung war für die Helmstedter 70 Sekunden vor dem Ende der Knockout.
HF: Sauer – Wanzek 5, Schlüter 4, Herda 6, Wiebe 1, Kolditz, Bruchno, Spelly, Bolecke, Schülke 1, Krückeberg-Saathoff 1, Düsterhöft 1.
Quelle: Helmstedter Nachrichten vom 07.03.2022