HF behalten in Nervenschlacht die Oberhand

Helmstedter feiern knappen 26:25-Sieg gegen Barsinghausen.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Mit viel Glück behielt Handball-Oberligist HF Helmstedt-Büddenstedt im sechsten Heimspiel dieses Jahres seine weiße Weste. Gegen Schlusslicht HV Barsinghausen zitterten sich die Helmstedter zu einem 26:25 (12:14)-Sieg.

Nur gut, dass Marius Herda in der Schlussminute einen Angriff der Gäste mit Cleverness stoppte und im Ballbesitz die letzten Sekunden von der Uhr laufen ließ. „Es war wichtig, dass Marius den Ball nicht mehr aus den Händen gegeben hat“, betonte HF-Trainer Tristan Staat, dessen Mannschaft ganz offensichtlich überrascht wurde von Barsinghausen. Die Gäste spielten einen putzmunteren Stil und hatten sichtbar Lust, ihrem Gegner mit viel Engagement in den Zweikämpfen den Spielrhythmus zu rauben.

„Da kam der Tabellenletzte, und die Erwartungshaltung an uns war enorm hoch. Wir konnten nur verlieren“, sagte Staat. Die Favoritenrolle war im Vorfeld klar verteilt. Doch der wurden die Helmstedter nie komplett gerecht. Im Gegenteil: Die mit Geduld auf ihre Chancen wartenden Gäste führten nach dem ersten Angriff der zweiten Halbzeit mit 15:12. Im Julianum bahnte sich eine Überraschung an.

Die Hausherren, ohne Torjäger Andy Ost (Arbeit) angetreten, benötigten schon einen Doppelschlag von Christian Lopez, um nach 41 Minuten erstmals wieder auszugleichen (17:17). Das Führungswechsel-Spielchen ging weiter bis zum 21:21 (50.).

Vorteil Helmstedt: Die Mannschaft war an diesem Tag von allen Positionen und durch jeden Spieler fähig, Torgefahr zu entfachen. „Diese Unberechenbarkeit ist inzwischen oft unser großes Plus“, sagte Staat. Ost nicht da, Roman Bruchno nach fiebriger Woche noch geschwächt, dazu Christoph Frank mit Wurfpech – also richtete es am Ende neben Herda und Lopez auch Florian Bethge, dessen Treffer zum 26:23 (58.) kurz für Beruhigung sorgte.

Kurz deshalb, weil Barsinghausen einfach nicht locker ließ: Fynn Graafmann und Johannes Narten verkürzten noch einmal auf 25:26 – 75 Sekunden verblieben auf der Uhr. Doch Herda war nicht nur im Angriff hellwach, er verteidigte auch den letzten HV-Angriff klasse. Staat: „Dieses Spiel war nichts für schwache Nerven. Freuen wir uns einfach, dass wir zwei Punkte haben.“

Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Bethge 2, Timplan 2, Bruchno 1, Kopp 1, Schwaneberg 4, Frank 3, Herrmann 2, Herda 2, Leo 2, Lopez 7.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 20. Maerz 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 24

Für die HF beginnen die Wochen der Wahrheit

Helmstedt-Büddenstedt erwartet den Tabellenletzten HV Barsinghausen.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Entscheidende Wochen stehen vor der vierwöchigen Osterpause für die Oberliga-Handballer der HF Helmstedt-Büddenstedt an. Am morgigen Samstag gastiert Schlusslicht HV Barsinghausen in Helmstedt – ein Team, das einem kleinen Zwischenhoch mit zwei Siegen im Februar zuletzt zwei Niederlagen folgen ließ. Anwurf in der Julianum-Halle ist um 17 Uhr.

Dem Barsinghausen-Spiel folgt für die Handballfreunde der Freitagabend-Auftritt in Lehrte, eine Mannschaft aus dem gesicherten Mittelfeld, ehe am 1. April der Vorletzte, MTV Soltau, nach Helmstedt kommt. Die Papierform macht es deutlich: Zumindest in den beiden Heimspielen sind für die Helmstedter Siege Pflicht. Mit 18:28 Punkten und nach der 29:39-Abfuhr vor fünf Tagen im Derby in Vorsfelde können die HF im Abstiegskampf längst nicht Entwarnung geben.

Zuversichtlich stimmt die jüngste Bilanz der HF vor heimischer Kulisse. Seit dem Jahreswechsel ist die Weste im Julianum weiß. 5 Spiele, 5 Siege, dabei im Schnitt 32 geworfene Tore pro Partie – die Mannschaft um Trainer Tristan Staat hat nach durchwachsener Hinserie mit nur einem Heimsieg bei sechs Anläufen inzwischen die Kurve bekommen.

„Die Marschroute für die nächsten drei Spiele sind vier Punkte plus X“, sagt Staat, der den Ball verbal dennoch flach hält: „Ich denke, dass eine Favoritenrolle für uns bei unserem Tabellenstand zu hoch gegriffen wäre.“ Barsinghausen sei trotz erst acht Punkten aus 23 Spielen ein ernstzunehmender Gegner, so Staat. „Sie haben mit Fynn Grafmann und Torsten Lippert zwei gefährliche Akteure in ihren Reihen, die ein Spiel lange offen gestalten können. Außerdem hat Barsinghausen nichts mehr zu verlieren“, sagt Staat. Ein Umstand, der die Gäste zu einem gefährlichen Gegner mache: „Sie können immer befreit aufspielen, da sie schon mit dem Abstieg planen“, so Staat.

Die personellen Voraussetzungen bei den Handballfreunden sind gut. Roman Bruchno, der beim 29:39 vor Wochenfrist in Vorsfelde aus privaten Gründen passen musste, dürfte ebenso wieder zur Verfügung stehen wie Torhüter Steffen Oppenheimer, der zuletzt aussetzte.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 17. Maerz 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 31

HF erleben einen gebrauchten Derbytag

Die Helmstedter finden beim 29:39 keinen Weg aus dem Vorsfelder Offensivwirbel.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt.“Mund abputzen, aufrichten und nach vorne schauen.“ Tristan Staat benötigte einen Tag, um die 29:39 (10:19)-Abfuhr seiner Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt im Oberliga-Derby beim Tabellendritten MTV Vorsfelde zu verkraften. „Unsere gesamte Konzentration gilt nun dem Heimspiel kommenden Samstag gegen Barsinghausen“, sagte der HF-Trainer nach dem „gebrauchten Derbytag“. Dann ist ein Sieg Pflicht, das Team vom Deister reist als Schlusslicht an.

In Vorsfelde standen die Helmstedter früh auf verlorenem Posten. Vor allem mit dem Verteidigen des eigenen Tores hatten die HF Probleme. Torhüter Steffen Oppenheimer saß verletzt auf der Bank, sein Vertreter Maximilian Gutzeit und der reaktivierte Jens Sikora dagegen bekamen in der ersten Viertelstunde keine Hand an die Bälle. „Sie wurden allerdings von ihren Vorderleuten ziemlich im Regen stehen gelassen“, sagte Staat.

Die Helmstedter suchten ihr Heil in einer offensiv ausgerichteten Deckung, um dem Vorsfelder Rückraum-Tandem Bert Hartfiel/Marius Thiele die Aktionsräume zu nehmen. In die dadurch entstehenden Lücken stieß indes Sascha Kühlbauch, der geschickt die Strippen zog und auch im Abschluss glänzte.

Und die Helmstedter? Von denen kam nicht viel. „Wir haben im Angriff nie ins Spiel gefunden“, so Staat. Der Zwischenstand nach 28 Minuten dokumentierte dies eindrucksvoll. Vorsfelde legte zu diesem frühen Zeitpunkt zehn Tore zwischen sich und die HF (18:8).

Pech für die Helmstedter: Gastgeber Vorsfelde war an diesem Derbytag torhungrig. Die Mannschaft ließ bis zur 50. Minute die hohen Gänge drin und baute die Führung auf 30:17 aus.

Allenfalls in den letzten zehn Minuten schalteten die Hausherren einen Gang zurück, so dass sich auch die Staat-Sieben noch am munteren Torewerfen beteiligen durfte. Staat nahm die Niederlage mit etwas Abstand gelassen hin: „Vorsfelde ist sicher kein Gegner, den wir schlagen müssen – aber auch keiner, gegen den wir so deutlich verlieren sollten.“

Aufstellung & Tore Handballfreunde: Sikora, Gutzeit, Oppenheimer – Herda 9, Leo, Schwaneberg 3, Lopez 3, Ost 7, Herrmann 3, Kopp, Frank, Meyer, Timplan 4, Bethge.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 13. Maerz 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 24

Ganz gelöst zum Tabellendritten

Helmstedt-Büddenstedt tritt am Samstag in Vorsfelde an.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. Lange sah es so aus, als könne der MTV Vorsfelde in der Handball-Oberliga in dieser Saison ein gewichtiges Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden. Zuletzt verlor das Team des früheren Warberg-Trainers Jürgen Thiele jedoch den Kontakt zum konstanten Spitzenreiter Northeimer HC. Inzwischen sind die Vorsfelder Tabellendritter und empfangen am Samstag (19.30 Uhr) die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt.

Für die Helmstedter ist es der erste Auftritt vor fremder Kulisse seit mehr als vier Wochen, denn die Mannschaft von Trainer Tristan Staat absolvierte drei Heimspiele in Folge, die sie allesamt gewann. Durch die Erfolge gegen die HG Rosdorf-Grone (38:25), den VfL Wittingen (27:24) und die SG Börde Handball (28:27) verschafften sich die HF viel Luft im Abstiegskampf. Ohnehin läuft es seit dem Jahreswechsel in der heimischen Julianum-Halle optimal für das Staat-Team, das seitdem fünf Siege in Folge verbuchte.

„Mal sehen, was für uns in Vorsfelde geht“, sagte Staat bereits nach dem Last-Minute-Erfolg gegen den Drittletzten SG Börde. Die Helmstedter gehen entspannt in dieses „Derby“, in dem es für sie bestenfalls um Bonuspunkte geht. Favorisiert sind die Vorsfelder, die in eigener Halle mit Ausnahme des 27:34 gegen Lehrte seit Mitte Oktober 2016 keine Niederlage verzeichneten.

Dass sie dem Tabellendritten durchaus wettbewerbsfähig gegenübertreten, demonstrierten die Handballfreunde im Hinspiel, das sie nach intensiven 60 Minuten lediglich mit 28:29 verloren. „Wir haben gut gekämpft und haben dann doch nichts in Helmstedt behalten“, so Staat. „Samstag haben wir eine neue Chance. Ich gehe von hochmotivierten und gut eingestellten Vorsfeldern aus, die wieder in die Erfolgsspur wollen“, sagt der Helmstedter Trainer, der auf einen voll besetzten Kader bauen kann.

Staat: „Der schwer erkämpfte Sieg gegen Börde ist verdaut und es gab nochmal den einen oder anderen lockeren Spruch im Training, der zum Schmunzeln anregte.“ Bleibt zu hoffen, dass den Helmstedtern auch an diesem Samstag zum Lachen zumute ist.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 9. Maerz 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 27

„Happy End“ für Ost und die Handballfreunde

Helmstedter besiegen SG Börde mit 28:27.

Von Jörg Kleinert

Helmstedt. 5 Sekunden waren noch zu spielen in der Oberliga-Partie zwischen Gastgeber Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt und der SG Börde Handball. Spielstand 27:27, Ballbesitz Helmstedt, Freiwurf. Markus Kopp und Jan Schwaneberg stellten den Block, Torjäger Andy Ost erhielt den Ball, zog aus zehn Metern ab und traf. Binnen Sekunden bildete sich eine jubelnde Spielertraube um den Torschützen. 28:27 (16:12) gewannen die Helmstedter diese Nervenschlacht im Abstiegskampf.

Allerdings gingen nach Osts Wurf die bangen Blicke aller Spieler Richtung Torschiedsrichter. Der Wurf des HF-Torjägers war von der Unterkante der Latte nur ganz knapp hinter die Torlinie geprallt. Gut für die Hausherren, dass der Schiedsrichter dies genauso sah und mit erhobenem Arm den Torerfolg signalisierte. Nicht nur für die Handballfreunde, sondern vor allem für Ost markierte der Siegtreffer das Happy End eines im Grunde verkorksten Nachmittags. Der Rückraumspieler hatte zuvor eine Fahrkarte nach der nächsten produziert, selbst Würfe frei vor dem Gästetor brachte Ost nicht im Tor unter.

Dass er sich dennoch den letzten Wurf des Spiels nahm, spricht für Andy Ost. Seinen Trainer Tristan Staat verwunderte diese Selbstverständlichkeit seines Torjägers nicht. „Andy kennt es nicht anders aus den vergangenen Jahren. Wenn es galt, in engen Phasen Verantwortung zu übernehmen, dann war er zur Stelle.“

Dass es eine so knifflige Aufgabe für die Helmstedter wird, deutete sich früh an. Die SG Börde, als Drittletzter gehörig unter Erfolgsdruck, spielte unerwartet forsch und unbekümmert auf und hatte eine große Effektivität im Torabschluss.

Die Helmstedter dagegen, ohne Marius Herda (Grippe) und Roman Bruchno (private Gründe) angetreten, taten sich schwer, einen Rhythmus zu finden. Einzig Sascha Timplan spielte erfrischend auf und sorgte mit seinen Treffern dafür, dass die HF lange Zeit einen Vorsprung von 3 bis 5 Toren behielten.

In der Schlussphase wirkte sich das Fehlen Herdas und Bruchnos aus. Im Rückraum mangelte es an frischen Kräften, die Fehlerquote der Helmstedter stieg. Bördes Ausgleich (24:24, 52.) läutete die spannenden Schlussminuten ein. Als Bördes Kenny-Lutz Blotor 15 Sekunden vor dem Ende zum 27:27 ausglich, schien das Remis besiegelt. Das letzte Wort hatte dieses Mal jedoch Andy Ost. Staat: „Auch wir dürfen in dieser Saison mal richtig Glück haben.“

Aufstellung & Tore Handballfreunde: Oppenheimer, Gutzeit – Bethge 1, Timplan 6, Meyer, Frank 6, Ost 2, Lopez 4, Leo, Kopp 1, Schwaneberg 4, Herrmann 4.

Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 6. Maerz 2017 – Helmstedter Lokalsport – Seite 24