Handball-Oberliga HF Helmstedt-Büddenstedt rehabilitieren sich mit einem 33:23-Sieg beim Lehrter SV.
Jörg Kleinert
Helmstedt. So deprimierend vor Wochenfrist die Heimniederlage gegen Spitzenreiter TuS Vinnhorst (25:44) war, so bemerkenswert war nur einen Spieltag später die Reaktion des Handball-Oberligisten HF Helmstedt-Büddenstedt. Trotz personeller Probleme, die teils erst während des Spiels auftraten, setzte sich das Team um Spielertrainer Markus Kopp beim Lehrter SV mit 33:23 (14:12) durch.
Doch der Reihe nach: Auf Pascal Koitek und Gorden Müller mussten die HF von vorneherein verzichten. Sascha Timplan, mit grippalem Infekt geschwächt, saß als „Notnagel“ auf der Bank – und musste dennoch früh ran. Denn bereits in der 7. Minute erwischte es Roman Bruchno – Foul, rote Karte.
Drei Minuten nach der Pause dezimierten sich die Helmstedter weiter: Foul Johannes Frenkel, rote Karte. Da waren es nur noch sieben Feldspieler. „Nach der zweiten roten Karte wurde es richtig heikel“, erklärte Helmstedts Co-Trainer Tristan Staat. Mehr noch: Jens Osterloh verletzte sich am Fuß, biss dennoch auf die Zähne. Saß der Linkshänder zum Kühlen des Fußes auf der Bank, sprang Timplan kurz ein. Als Christian Lopez von Krämpfen geplagt wurde (44.), stand Staat kurzzeitig vor personellen Rätseln. Er musste sie an der Seitenlinie selbst lösen, da Spielertrainer Markus Kopp auf dem Parkett mehr gefordert war, als es ihm lieb war.
Die große Flexibilität der Einzelspieler war verantwortlich dafür, dass sich die Statik des lange Zeit ausgeglichenen Spiels zugunsten der Helmstedter veränderte. Trotz der Hinausstellungen und der Verletzungsprobleme rappelten sich die HF zu einer Energieleistung auf und setzten sich kurz nach der Pause von 15:14 (34.) auf 21:14 (44.) ab. Dass Lehrte mit Tim Wiebe und Christian Lopez die zuvor erfolgreichsten Helmstedter Schützen in doppelte Manndeckung nahm, änderte nichts an der Helmstedter Dominanz.
Kurzerhand tauchte Linksaußen Tim Bolecke im Rückraum auf und traf auch von dort. „Wir hatten einen Lauf“, versuchte Staat, die Trotzreaktion seiner Mannschaft in Worte zu fassen. „Irgendwann hat unseren Jungs das Spiel sogar Spaß gemacht. Trotz aller Probleme, trotz aller Emotionen.“ In der Schlussviertelstunde ließen die HF nichts mehr anbrennen. Näher als beim 20:26 (51.) ließen sie Lehrte nicht mehr aufschließen. Staat: „Wir hatten an diesem Tag einfach einen herausragenden Teamspirit.“
HF: Klauß, Shagluf – Wiebe (8), Bruchno, Bolecke (8), Osterloh (5), Kopp (3), Lopez (4), Schlüter (4), Timplan (1), Frenkel.
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 29. Oktober 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 027