Debüt von Matthias Rudow schon gegen Schaumburg „denkbar“.
Jörg Kleinert
Helmstedt. Vorjahres-Dritter gegen Vizemeister, beide am Ende mit 47:11 Punkten auf dem Konto: Zwei Spitzenteams der vergangenen Saison in der Oberliga begegnen sich am Samstag (18 Uhr) in der Helmstedter Julianum-Sporthalle. Die Handballfreunde Helmstedt-Büddenstedt empfangen die HSG Schaumburg Nord.
Es ist aber auch eine Partie mit veränderten Vorzeichen. Denn sowohl die HF als auch ihre Gäste vom Steinhuder Meer sind stockend in die neue Spielzeit gestartet. Erneut gibt es Parallelen: Jeweils 9:9 Zähler stehen auf den Punktekonten beider Teams. „Mini-Vorteil“ der Helmstedter: Die Hausherren gehen mit Erfolgserlebnissen in die Partie. Im Verbandspokal erreichten sie das Final-Four-Turnier, vor dem Wettbewerb speisten sie ihre Köpfe mit frischem Selbstvertrauen durch das 35:35 im Derby beim MTV Vorsfelde.
Die Schaumburger dagegen unterlagen am Pokal-Wochenende in einem Oberliga-Nachholspiel bei der HSG Nienburg mit 27:31. Ohnehin tut sich die HSG auswärts in dieser Saison schwer, holte erst einen Punkt (35:35 bei der HSG Plesse-Hardenberg). „Für uns geht es darum, nicht in das untere Tabellenmittelfeld abzurutschen“, sagt HF-Co-Trainer Tristan Staat, der ab sofort auf Neuzugang Matthias Rudow setzen kann.
Der 33-Jährige, dessen 100 Kilo-Körpergewicht sich auf 1,85 Meter Größe verteilen, lernte das Handball-Abc beim SC Magdeburg. Er lief später für die SCM-Youngsters, den SV Anhalt-Bernburg, den Dessau-Roßlauer HV 2006 und später auch für den HC Elbflorenz auf, den er, so Staat, „gefühlt im Alleingang in die 3. Liga geworfen hat“. Zuletzt war Rudow, der im mittleren Rückraum die Fäden zieht, für den Sachsenligisten Radeberger SV im Einsatz, ehe es ihn aus familiären Gründen zurück nach Magdeburg zog.
Die HF-Spieler Roman Bruchno und Gorden Müller, gute Bekannte von Rudow, machten dem 33-Jährigen das Engagement in Helmstedt schmackhaft. Erst wollte Rudow nicht so recht anbeißen, doch als er hörte, dass die Handballfreunde zwei Trainingseinheiten in der Woche in der Magdeburger Hermann-Gieseler-Halle absolvieren, kam Rudow auf den Geschmack. „Er wohnt quasi in der Nachbarschaft der Halle“, weiß Staat. Ob Rudow schon gegen Schaumburg dabei ist? „Denkbar“, meint Staat.
Rudow trainiere schon einige Wochen mit der Mannschaft, müsse sich aber noch an Abläufe und Systeme gewöhnen. Zudem fehle ihm Spielpraxis. „Ich denke, die Vorbereitung nach Weihnachten auf die Rückrunde wird ihn weiterbringen“, erklärt der Co-Trainer.
Sicher fehlen wird Tim Bolecke. Der Linksaußen, der eine Ausbildung zum Tischler absolviert, hat sich bei der Arbeit tief in den Finger geschnitten. „Er will zwar am liebsten schon gegen Schaumburg wieder einsteigen, aber ich denke, das kommt zu früh“, so Staat. Sicher dabei ist dagegen Torhüter Bilal Shagluf, der an einer Blockade im Rücken laborierte. Staat: „Bilals Doktor hat die Blockade wieder gelöst.“
Quelle: Braunschweiger Zeitung, Helmstedt – 22. November 2018 – Lokalsport Helmstedt – Seite 027